25. Juli - 7. August 2020
1) Gerichtsurteil: Irland muss beim Klimaplan nachbessern
Das Oberste Gericht in Irland hat die Regierung verpflichtet ihren Klimaplan neu zu überarbeiten: Er sei nicht konkret genug. Es ginge nicht aus ihm hervor, wie Irland sein Klimaziel für 2050 erreichen könne. Das Land hatte sich 2015 verpflichtet, seine CO2-Emissionen bis 2050 um 80 Prozent im Vergleich zu 1990 zu verringern. Geklagt hatte die Organisation „Friends of the Irish Environment”. Klimaaktivist*innen feierten den Beschluss. Der UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte und Umwelt David Boyd nannte es ein „wegweisendes Urteil”. (Klimareporter, ClimateHomeNews)
2) Aktuelle Emissionen passen zum Worst-Case-Szenario
Eine neue Studie hat ergeben, dass die weltweiten CO2-Emissionen seit 2005 am ehesten zu einem „Worst-Case-Szenario” namens „RCP 8.5” des Weltklimarats passen. Im Bericht des Weltklimarats IPCC aus dem Jahr 2013/14 stellten die Wissenschaftler*innen verschiedene Szenarien vor, wie sich die Erderwärmung bis 2100 entwickeln könnte. (Süddeutsche, Spiegel)
Worst-Case-Szenario In dem Szenario nehmen die CO2-Emissionen ungebremst zu. Als Konsequenz wäre eine Erwärmung von fünf Grad Celsius im Jahr 2100 möglich. Realistischer sind laut aktuellen Berechnungen rund drei Grad Erwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit.
Kritik Wissenschaftler*innen debattierten bereits öfters über das „Worst-Case-Szenario”, es sei zu „dystopisch”. Die neue Studie rückt es erneut ins Rampenlicht und erhielt ebenfalls einige Kritik. Insbesondere Zeke Hausfather vom Umweltforschungszentrum Breakthrough Institute in Kalifornien nennt Schwachpunkte der Studie auf Twitter:
- Die Szenarien seinen nicht für den Vergleich mit kurzfristigen Entwicklungen (wie in der Studie getan) konstruiert worden. Sie beziehen sich auf langfristige Entwicklungen bis 2100.
- Das „Worst-Case-Szenario“ unterschätze außerdem den Rückgang an fossilen Brennstoffen.
3) Deutsche Bank stellt Kohle-Richtlinien vor
Die Deutsche Bank hat Richtlinien für Geschäfte mit der fossilen Energiebranche veröffentlicht. Betroffen sind Unternehmen, die über 50 Prozent ihres Umsatzes beim Kohleabbau machen. (Spiegel, Süddeutsche)
- Die Deutsche Bank will keine neuen Geschäftsbeziehungen mit solchen Firmen eingehen und bis 2025 bestehende Geschäfte stoppen.
- Ausgenommen sind Stromerzeuger, die mehr als 50 Prozent Kohleanteil bei der Elektrizitätserzeugung haben (z. B. RWE).
Motivation der Bank Einerseits möchte die Deutsche Bank das Klimaziel der EU unterstützen: Klimaneutralität bis 2050. Andererseits befürchtet die Bank Verluste durch eine Destabilisierung der fossilen Wirtschaft und hofft auf Profite durch die Finanzierung einer globalen Energiewende.
Kritik Die Umweltorganisation Urgewald begrüßt die Pläne der Deutschen Bank, hält sie allerdings für nicht ausreichend. Laut Spiegel haben andere Großbanken wie die Royal Bank of Scotland oder die französische BNP Paribas weitaus strengere Kriterien. Die lockeren Regeln ermöglichen, dass führende Kohleförderer möglicherweise weiter finanziert werden.
Als Quelle für diese Version von Klimahochdrei habe ich folgende Auswahl an Online-Medien verwendet: ClimateHomeNews, Klimareporter, Süddeutsche, und Spiegel.

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