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Hallo zusammen,

am Mittwoch war Earth Day und unter anderem haben der Direktor des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung Johan Rockström und Klimaaktivistin Greta Thunberg in einem Livestream über die Klima- und die Coronakrise diskutiert. Ihr könnt das Gespräch als Video online anschauen.

Vorweg möchte ich eine kleine Korrektur zur dritten Meldung im letzten Newsletter machen. Es ging um den weltweiten Rückgang von 5,5 Prozent an CO2-Emissionen durch die Coronakrise. „CarbonBrief betont, dass dies nicht bedeutet, dass die Emissionen weniger werden, sondern nur, dass sie langsamer zunehmen”. So stimmt das nicht, das habe ich falsch wiedergegeben. Die Emissionen werden natürlich weniger. Richtig ist, dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre nicht weniger wird. Weiterhin sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Zahl „5,5 Prozent” viele Unsicherheiten beinhaltet. Es ist sehr schwer solche Werte zu bestimmen. Mehr dazu auf der Seite von CarbonBrief unter „Emissions data challenges”. Vielen Dank für die Korrekturen und Hinweise!


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1) 2020: Anhaltenden Wärme- und Trockenheitstrend

Weltweit Das erste Quartal von 2020 war das zweit wärmste seit Aufzeichnungsbeginn, berichtet CarbonBrief. Nur 2016 war wärmer, damals wurden die Temperaturen allerdings stark vom Naturphänomen El Niño beeinflusst. Dieses Jahr wird El Niño voraussichtlich keine große Rolle spielen. Neue Temperaturrekorde sind allerdings dennoch zu erwarten.

Deutschland In Deutschland ist es zurzeit nicht nur warm, sondern auch trocken, berichtet der Klimareporter. In den letzten fünf Wochen hat es statt den üblichen 50 Litern pro Quadratmeter nur 10 Liter geregnet. In vielen Teilen Deutschlands ist der Boden sehr trocken und die Pflanzen haben insbesondere in Süddeutschland Trockenstress. Klar zu sehen ist dies im Dürremonitor des Leipziger Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung.

Europa Ein neuer Klimabericht des EU-Satellitenprogramms Copernicus zeigt den anhaltenden Wärmetrend in Europa, so Süddeutsche. Der Bericht besagt:

  • 2019 war in Europa das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn,
  • Die Zahl der Sonnenstunden in Europa nimmt seit mindestens 40 Jahren zu,
  • Elf der zwölf wärmsten Jahre waren im 21. Jahrhundert.

2) EU Green Deal in Coronazeiten

Der Zeitplan des Green Deals der EU musste aufgrund der Coronakrise überarbeitet werden, berichtet der Klimareporter. Dabei wurden „weniger dringliche” Anliegen auf nächstes Jahr verschoben, darunter:

  • Programme zu alternativen Kraftstoffen für Luft- und Schifffahrt,
  • Eine Initiative zur Stärkung von Verbraucher*innen in der ökologischen Wende,
  • Eine Strategie für den Wald in der EU.

Weiterhin wurden, mit Bezug auf den Green Deal, in den letzten Wochen gleich zwei offenen Briefen an die EU-Kommission veröffentlicht, berichtet die New York Times. Beide fordern von der EU Kommission, dass grüne Investitionen nach Vorbild des Green Deals zentrale Bestandteil der Aufbaumaßnahmen in der Zeit nach Corona werden. Der erste Brief wurde von einem Bündnis von europäischen Politiker*innen, Unternehmer*innen, Gesetzgeber*innen und Aktivist*innen unterzeichnet. Der zweiten Brief von 17 Umweltminister*innen aus der EU.

3) Klimaaktivismus in Coronazeiten

Heute am 24. April waren weltweit Fridays for Future Demonstrationen geplant, doch aufgrund des Kontaktverbots sind keine großen Versammlungen möglich. Stattdessen haben Aktivist*innen zu einem „Netzstreik fürs Klima” aufgerufen, so Spiegel. Klimaaktivist Jakob Blasel spricht von der „größte[n] Videokonferenz [...], die es je gab”. Die Aktivist*innen schätzen die Medienwirksamkeit ihres Streiks allerdings eher klein ein. Für das Jahr 2020 gehen sie davon aus, keine Massenkundgebungen auf der Straße veranstalten zu können. Kleine Klimaproteste gibt es dennoch. Gestern fand eine Mahnwache am neu gebauten Kraftwerk Datteln 4 statt. Der Umweltverband Bund erhielt eine Ausnahmegenehmigung. 20 Menschen mit Masken und Sicherheitsabstand durften bei der Mahnwache teilnehmen, so Süddeutsche.


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Bis nächste Woche und viele Grüße,

Jakob

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