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1) UN-Bericht: 1,5 Grad-Erhitzung ist abzusehen

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat den neuen UN-Bericht zum Klimawandel und Corona vorgestellt. Der Report fasst den aktuellen Stand der Wissenschaft zusammen und erscheint passend zur UN-Generalversammlung nächste Woche. (Zeit, taz)

Hauptinhalte des Berichts:

  • Die Corona-Pandemie hat kaum Entlastung in der Klimakrise gebracht. Im April brachen die weltweiten Emissionen um 17 Prozent ein, waren allerdings bereits Anfang Juni nur noch fünf Prozent unter denen von 2019 gelegen. Voraussichtlich werden sie dieses Jahr um etwa vier bis sieben Prozent geringer sein als im Vorjahr.
  • Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre hat einen neuen Höchststand erreicht.
  • Die Jahre 2016 bis 2020 sind wahrscheinlich die wärmste Fünfjahresperiode seit Beginn der Aufzeichnungen. Sie sind im Durchschnitt 1,1 Grad Celsius über den Temperaturen der vorindustriellen Zeit. 1,5 Grad Erhitzung rücken damit sehr nahe. Im Pariserabkommen einigten sich die meisten Länder der Welt darauf, die Erwärmung auf 1,5 bis 2 Grad zu begrenzen.

2) Über eine Milliarde Menschen bis 2050 auf der Flucht

Bis 2050 könnten rund eine Milliarde Menschen zur Migration gezwungen sein. Das ergibt die Untersuchung des Institute for Economics and Peace. Hauptursachen sind laut dem Bericht Stürme, Überflutungen und Wasserknappheit, welche durch die Klimakrise verstärkt werden. (Tagesschau, Guardian)

Die Studie. Die Studienautor*innen haben anhand verschiedener Faktoren Länder kategorisiert, ob sie die ökologischen und politischen Veränderungen der kommenden Jahrzehnte aushalten. Bei 31 Länder kamen sie zu dem Schluss, dass etliche ihrer Bewohner*innen in den nächsten 30 Jahren ihr Zuhause verlieren werden. In der Analyse nehmen die Wissenschaftler*innen an, dass in Zukunft Naturkatastrophen mindestens genauso häufig auftreten werden wie in den vergangenen zehn Jahren.

Betroffene Gebiete. Besonders bedroht sehen die Forscher*innen die afrikanische Sahelzone, weiter südlich liegende afrikanische Staaten wie Angola oder Madagaskar sowie den Nahen Osten von Syrien bis Pakistan.

Bedeutung für Europa. Im Jahr 2015 waren mehr als eine Million Menschen nach Europa geflohen. Studienautor Steve Killelea meint, man habe bereits damals gesehen, „wie selbst eine relativ kleine Zahl an Migrant*innen massive politische Unruhen und Entwicklungen auslösen können”. Killelea betont, Europa müsse sich seiner Verantwortung bewusst werden und handeln.

3) Kohlekraftwerk Moorburg ist unwirtschaftlich

Vattenfall hat angekündigt das Steinkohlekraftwerk Moorburg bei Hamburg in den nächsten Jahren abzuschalten. Dazu hat das Unternehmen bei der Auktion der Bundesnetzagentur zur Stilllegung von Kraftwerkskapazitäten teilgenommen. Die Agentur hat eine finanzielle Entschädigung für die Stilllegung von 4.000 Megawatt Kraftwerkskapazität ausgeschrieben. Ursprünglich sollte Moorburg bis 2038 laufen, denn es ist eines von Deutschlands modernsten und effizientesten Kohlekraftwerke und erst seit fünf Jahren im Betrieb. Laut Magnus Hall dem Chef von Vattenfall, ist Moorburg allerdings unwirtschaftlich. Greenpeace-Deutschland-Chef Martin Kaiser sieht darin „ein Zeichen, dass die Steinkohle wirtschaftlich und politisch tot ist”. (Süddeutsche, Klimareporter)

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