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Viel Spaß beim Lesen!

Jakob


1) Expert*innen-Umfrage: Neue Einschätzung des Meeresspiegelanstiegs

Sollten wir nicht das Pariser Klimaabkommen einhalten, steigt der Meeresspiegel wahrscheinlich aufgrund des Klimawandels bis zum Jahr 2100 zwischen 0,6 und 1,3 Metern im weltweiten Durchschnitt. Das ist das Ergebnis einer Expert*innen Umfrage. Bisherige Abschätzungen im UN-Klimabericht rechneten mit einem Anstieg von bis zu einem Meter. Im Gegensatz dazu ist ein Anstieg von rund einem halben Meter im globalen Mittel wahrscheinlich, falls wir das Pariser-Abkommen einhalten. Das heißt, wir würden die globale, mittlere Erwärmung auf weit unter 2 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit begrenzen. (Spiegel)

Was das bedeutet Studien Ko-Autor Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) sagt klar: „[…] wir haben es beim Ausstoß von Treibhausgasen selbst in der Hand, wie stark wir die Risiken für Millionen von Menschen an den Küsten der Welt ansteigen lassen”. (Pressemitteilung PIK)

Über die Studie Die neue Einschätzung ist das Ergebnis einer Befragung von 106 Expert*innen, welche in einer neuen Studie der Nanyang Technological University in Singapur in Kooperation mit vier weiteren Universitäten und Instituten veröffentlicht wurde. Die Expert*innen wurden nach ihrer Forschungsaktivität zum Meeresspiegelanstieg ausgewählt. Alle haben mindestens sechs Studien zu dem Thema veröffentlicht. (Zeit, PIK)

2) Photovoltaikpflicht in Baden Württemberg

Die Schwarz-Grüne Regierung in Baden Württemberg hat sich auf ein neues Klimaschutzgesetz geeinigt. Darin enthalten ist auch eine Pflicht zum Bauen von Photovoltaikanlagen auf allen gewerblichen Neubauten ab 2022. Das Potenzial dieser neuen Regel ist schwer einzuschätzen, da keine offiziellen Zahlen über die Dachflächen von gewerblichen Neubauten vorliegen. Der Landesminister des Umweltressorts Franz Untersteller sieht das Gesetz als ersten Schritt in Richtung einer Pflicht für Photovoltaikanlagen auf privaten Dächern. In Hamburg ist ein solches Gesetz für 2023 bereits verabschiedet und die Städte Waiblingen und Tübingen haben heute schon eine Solarpflicht. (SWR , taz)

3) Indiens Emissionen sinken das erste Mal seit 40 Jahren

Indien ist das Land mit dem weltweit zweitgrößten Verbrauch an Kohle. Gleichzeitig steigt der Anteil erneuerbare Energien. Im letzten Rechnungsjahr bis März 2020 waren zwei Drittel der neu gebauten Energieerzeuger erneuerbar. Außerdem sanken Indiens CO2-Emissionen das erste Mal seit 40 Jahren um rund ein Prozent. Die Corona-Pandemie trägt wahrscheinlich einen wichtigen Teil dazu bei. Seit Mitte März brach der Strombedarf um 30 Prozent ein. Hauptleidtragende sind die Kohlekraftwerke. (Climate Home News)

Langfristige Folgen Die Pandemie könnte die Energiewende des Landes beschleunigen (CarbonBrief):

  • Konjunkturprogramme der Regierung könnten den Ausbau erneuerbarer Energien fördern. Es gab bereits vor der Pandemie Pläne, die Kapazität der Erneuerbaren zu verdoppeln.
  • Die Kraftwerke haben finanziell stark gelitten, das macht Neuinvestitionen nötig und Umstrukturierungen möglich. Private Investoren investieren lieber in erneuerbare Energien. (Climate Home News)
  • Positive Erfahrung mit guter Luftqualität während der Pandemie könnte zu strengeren Regeln gegen Luftverschmutzung führen und so Kohlekraft unattraktiver machen.

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