11. Juli - 17. Juli 2020
1) US-Wahlkampf: Joe Biden kündigt Klimamaßnahmen an
Der designierte US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden versprach Klimaziele und Maßnahmen in seiner Rede bei einer Wahlkampfveranstaltung in Wilmington im Bundesstaat Delaware. Gleichzeitig kritisierte er Donald Trumps Klimapolitik scharf. Im Gegenzug nannte Trump Bidens Pläne wirtschaftsfeindlich. (Zeit, Tagesspiegel, ClimateHomeNews)
Bidens Ziele:
- Rückkehr der USA zum Pariser Klimaschutzabkommen,
- bis 2035 CO2-Neutralität des US-Energiesektors,
- bis 2050 CO2-Neutralität der USA.
Bidens Maßnahmen:
- Investition von zwei Billionen Dollar in die klimafreundliche Umgestaltung der US-Energieversorgung,
- Sanierung von vier Millionen Gebäude in den USA,
- Forschungsfinanzierung und Steueranreize für Technologien, die Kohlenstoff einfangen und speichern,
- finanzielle Unterstützung für den Ausbau der Elektromobilität.
2) Methan-Emissionen erreichen Rekordhoch
Die jährlichen Emissionen des Treibhausgases Methan haben einen neuen Höchststand erreicht. Eine aktuelle Studie ergab, dass 2017 etwa neun Prozent oder 50 Millionen Tonnen mehr Methan in die Atmosphäre gelangten als im jährlichen Durchschnitt von 2000 bis 2006. Daraus folgen enorme Auswirkungen auf die globale Erwärmung. Über einen Zeitraum von 100 Jahre hat Methan eine 28-mal stärkere Treibhauswirkung als CO2. Da Methan schneller aus der Atmosphäre wieder verschwindet als CO2, hat es über einen Zeitraum von 20 Jahre sogar eine 86-mal stärkere Wirkung. Aktuell ist Methan für 23 Prozent der globalen Erwärmung verantwortlich. (Zeit, taz)
Ursachen: Laut einer zweiten Studie sind die Emission aus natürlichen Quellen in dem Untersuchungszeitraum nahezu gleich geblieben. Die Emissionen durch Menschen nahmen hingegen zu. In den folgenden Sektoren stieg der Methan-Ausstoß besonders:
- Landwirtschaft, insbesondere die Viehzucht,
- Förderung von fossilen Brennstoffen,
- Mülldeponien.
Am meisten Ausstoß verzeichneten die Weltregionen Afrika und der Nahe Osten, China sowie Südasien und Ozeanien. Auch die USA produzierten viel Methan. Europa ist die einzige Region, in der die Emissionen leicht zurückgingen.
3) Hitzewelle in Sibirien durch die Klimakrise stark beeinflusst
Der Klimawandel machte Sibiriens Hitzewelle um 600-mal wahrscheinlicher. Erst drei Ausgaben von Klimahochdrei ist es her, da kletterten die Temperaturen im russischen Werchowjansk, Sibirien auf 38 Grad (20. Juni). Normal für diese Jahreszeit wären im Mittel 12 Grad. Klimawissenschaftler*innen untersuchten wie groß der Einfluss des Klimawandels auf dieses Extremereignis war. Ihr Ergebnis ist: Ohne Klimawandel wären solche Temperaturen „nahezu unmöglich“. „Das ist das deutlichste Ergebnis, das unsere Arbeitsgruppe jemals erlebt hat“, sagt die Klimatologin Friederike Otto, Leiterin des Environmental Change Institute der Universität Oxford. (Studie, Klimareporter, CarbonBrief)
Als Quelle für diese Version von Klimahochdrei habe ich folgende Auswahl an Online-Medien verwendet: Tagesspiegel, ClimateHomeNews, taz, Klimareporter, CarbonBrief, und Zeit.
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