28. Mai - 3. Juni 2025
1) Zerstörerischer Bergsturz in der Schweiz – Klimawandel als möglicher Mitverursacher
Nach dem massiven Bergsturz im Schweizer Lötschental hat sich die Lage etwas beruhigt: Die Gefahr einer Flutwelle durch den aufgestauten Fluss Lonza ist laut Behörden gesunken. Das Dorf Blatten, das zuvor evakuiert worden war, wurde dennoch fast vollständig zerstört. Etwa zehn Millionen Kubikmeter Gestein und Eis hatten sich vom Birchgletscher gelöst, ein Mensch wird weiterhin vermisst.
Fachleute betonen, dass der Hang seit Jahrzehnten als instabil galt und überwacht wurde. Ob der Klimawandel den Abbruch direkt ausgelöst hat, ist noch unklar – mehrere Prozesse könnten aber verstärkend gewirkt haben: Permafrost, also dauerhaft gefrorener Boden, wirkt wie ein natürlicher Klebstoff – taut er auf, verliert das Gestein an Halt. Auch Schmelzwasser aus Schnee kann in Gesteinsrisse eindringen und Druck aufbauen. Zudem stabilisieren Gletscher oft die umliegenden Hänge – wenn sie zurückgehen, steigt die Gefahr von Bergstürzen.
2) EU-Klimaziel 2040: Unternehmen fordern mehr Tempo
Rund 150 europäische Unternehmen und Investoren – darunter SAP, die Otto-Gruppe und die Allianz – fordern von der EU mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz. In einem offenen Brief plädieren sie für eine verbindliche Reduktion der Treibhausgasemissionen um mindestens 90 Prozent bis 2040 im Vergleich zu 1990. Dieses Ziel solle als Mindest- und nicht als Höchstmaß verstanden werden.
Die Unternehmen argumentieren, dass ambitionierter Klimaschutz die Widerstandsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Energiesicherheit der EU stärke. Bislang gibt es für 2040 nur eine Empfehlung der EU-Kommission, ein Gesetzesvorschlag steht noch aus. Einige Mitgliedsstaaten und Abgeordnete bremsen – sie halten das 90-Prozent-Ziel für zu hoch. Im Gespräch ist auch der Einsatz von Klimazertifikaten aus Nicht-EU-Ländern – ein umstrittenes Mittel, das laut Unternehmen aber nicht an die Stelle echter Emissionsminderung treten dürfe.
Zum Weiterlesen: Spiegel, Deutschlandfunk
3) Peruanischer Bauer scheitert mit Klima-Klage gegen RWE
Der peruanische Landwirt Saúl Luciano Lliuya ist mit seiner Klage gegen den Energiekonzern RWE endgültig gescheitert. Er hatte argumentiert, RWE trage mit seinen CO2-Emissionen zur Gletscherschmelze in den Anden bei und erhöhe damit das Überschwemmungsrisiko für sein Haus. RWE sollte sich anteilig an den Kosten eines Schutzprojekts beteiligen – mit in etwa 13.000 Euro.
Das Oberlandesgericht Hamm wies die Berufung nun ab. Eine weitere Revision ist nicht möglich. Zwar hatte das Gericht die Klage zunächst zugelassen und in Peru Beweise gesammelt, doch sah es nun keine ausreichende rechtliche Grundlage für eine Haftung RWEs.
Die Umweltorganisation Germanwatch, die Lliuya unterstützte, wertet den Fall dennoch als bedeutend: Erstmals wurde in einem Klimaverfahren gegen ein Unternehmen eine Beweisaufnahme durchgeführt.
Zum Weiterlesen: Zeit, Spiegel
Als Quelle für diese Version von Klimahochdrei habe ich folgende Auswahl an Online-Medien verwendet: taz, Tagesspiegel, Klimareporter, Süddeutsche, und Spiegel.

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