27. März - 2. April 2021
1) Umweltbundesamt empfiehlt Halbierung von Fleischkonsum
Der deutsche Fleischkonsum müsse halbiert werden, empfiehlt der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Dirk Messner. Das wirke sich positiv auf Gesundheit und Umwelt aus. Anlass für den Appell ist die Veröffentlichung des „Umweltmonitors 2020”. In diesem gibt das UBA eine Übersicht über den Zustand zehn zentraler Themenfelder heraus: dazu zählen Klima, Wasser, Luft und Lärm. Laut dem Bericht sei insbesondere in Gewässern die Belastung durch Landwirtschaft zu sehen. Nur sieben Prozent der Flüsse seien in einem ökologisch guten Zustand. Weniger Tierhaltung und somit weniger Fleischkonsum könne helfen. (Klimareporter, Spiegel)
Fleischkonsum. In Deutschland sinkt der Fleischkonsum im Vergleich zu früher bereits . Im Jahr 2020 wurde so wenig Fleisch verzehrt wie seit mindestens 30 Jahren nicht mehr. Vorläufige Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung ergeben:
- Im Durchschnitt aß jede Person in Deutschland 57,3 Kilogramm Fleisch im Jahr 2020. Das ist der niedrigste Wert seit 1989.
- Seit 2019 ging der Fleischkonsum im Schnitt um 750 Gramm pro Person zurück. Besonders der Konsum von Schweinefleisch nahm ab. Im Gegensatz dazu wurde Geflügel hingegen 2020 mehr gegessen als 2019.
2) Studie zu den Auswirkungen unseres Konsums auf die Wälder
Jeder Mensch in den G7-Staaten ist durch den eigenen Konsum für das Abholzen von durchschnittlich vier Bäumen pro Jahr verantwortlich. Etwa 46 bis 57 Prozent dieser Bäume stammen aus tropischen Wäldern, so eine neue Studie. Dass unser Konsum weltweit die Wälder bedroht, ist bekannt. Der Schwerpunkt der Wissenschaftler*innen liegt vielmehr darauf, welcher Konsum in welchen Regionen Wälder bedroht. Dazu analysierten sie die Jahre 2001 bis 2015. (Spiegel, CarbonBrief)
Ergebnisse. Zwei beispielhafte Resultate, die auf Menschen in Deutschland zutreffen sind:
- Der hohe Kakao-Verbrauch in Deutschland bedroht tropische Wälder an der Elfenbeinküste und in Ghana.
- Kaffeetrinker*innen aus Deutschland, Italien und den USA bewirken Abholzung im vietnamesischen Hochland.
Zusätzliche berechneten die Forscher*innen den jährlichen Baumverlust aufgeschlüsselt nach Ländern für das Jahr 2015. Hier wurden sowohl Bäume aus internationalen als auch aus nationalen Beständen gezählt. Eine Auswahl an Ländern:
- Schweden: Abholzung von 22 Bäume pro Einwohner*in, dabei handelt sich vor allem um heimische Bestände.
- China und Indien: Abholzung von weniger als ein Baum pro Einwohner*in.
- USA: Abholzung von fünf Bäumen pro Einwohner*in.
- Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Japan: Abholzung von 2,5 Bäumen pro Einwohner*in. Die wenigsten Bäume kommen aus heimischen Beständen.
3) Kanadas CO2-Steuer ist legal
Kanadas CO2-Preis ist zulässig, das ist das Urteil des Obersten Gerichtshof. Premierminister Justin Trudeau wollte einen CO2-Preis als Teil seiner Klimastrategie einführen. Die Zuständigkeit für den Klimaschutz obliegt in Kanada jedoch den Provinzen und nicht der Zentralregierung. Drei Provinzen klagten deshalb gegen den CO2-Preis. Ihrer Ansicht nach habe die Bundesebene ihre Kompetenzen überschritten. Der Oberste Gerichtshof widersprach: Beim Klimawandel handle es sich um eine „Bedrohung höchsten Grades für das Land und tatsächlich der ganzen Welt”. Deshalb dürfe die Zentralregierung die Provinzen überstimmen. (taz, Klimareporter)
Kanadas Klimabilanz. Kanada ist Unterzeichner des Pariser Abkommens und will bis 2050 klimaneutral werden. Es gehört zu den Ländern mit den höchsten Pro-Kopf-Emissionen. Bis 2020 wollte das Land mindestens 17 Prozent seines Treibhausgasausstoßes im Vergleich zu 2005 einsparen. Das Gegenteil ist allerdings der Fall: die Emission stiegen.
Als Quelle für diese Version von Klimahochdrei habe ich folgende Auswahl an Online-Medien verwendet: taz, Klimareporter, CarbonBrief, und Spiegel.

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