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1) Neue Studie: Kollaps des Golfstroms unwahrscheinlich, aber Risiken bleiben

Eine neue Studie zeigt, dass der Golfstrom widerstandsfähiger sein könnte als bisher befürchtet. Während einige Studien einen Kollaps der Atlantischen meridionalen Umwälzzirkulation (AMOC) bis zur Jahrhundertmitte prognostizierten, fanden Wissenschaftler nun Hinweise darauf, dass die Strömung bis 2100 zwar erheblich schwächer werden könnte, aber nicht vollständig zusammenbricht. Ein Schlüsselfaktor ist der windgetriebene Aufstieg von Tiefenwasser im Südlichen Ozean, der das Strömungssystem stabilisiert.

Trotzdem hätte eine starke Abschwächung dramatische Folgen für Europa: kühlere Temperaturen, häufigere Wirbelstürme über dem Atlantik und schwächere Monsune in Afrika und Asien. Die Klimakrise destabilisiert die AMOC durch steigende Meerestemperaturen und Schmelzwasserzufluss, was das empfindliche Gleichgewicht von Salz- und Temperaturgehalt stört.

Die Studie bestätigt frühere Einschätzungen des Weltklimarats (IPCC), dass ein vollständiger Kollaps unwahrscheinlich ist. Doch die Forscher*innen warnen: Eine starke Abschwächung wäre ähnlich katastrophal und müsse verhindert werden.

Zum Weiterlesen: Zeit, Spiegel

2) Neues EU-Industriepaket: Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit im Fokus

Der Clean Industrial Deal (CID) der EU soll die europäische Industrie klimafreundlicher machen und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken. Dazu plant die EU-Kommission, Energiekosten zu senken, Genehmigungen zu beschleunigen und den grenzüberschreitenden Stromhandel zu fördern. Zudem sollen Unternehmen unter bestimmten Bedingungen leichter Subventionen erhalten, etwa wenn sie klimafreundlicher werden.

Ein zentraler Kritikpunkt ist jedoch die unklare Finanzierung. Ein Teil der Mittel könnte über den EU-Haushalt bereitgestellt werden, doch insgesamt fehlen klare Finanzierungspläne, insbesondere für den Ausbau des Stromnetzes. Positiv bewertet wird, dass öffentliche Aufträge künftig verstärkt nachhaltige Materialien wie CO2-armen Stahl bevorzugen sollen. Das könnte die Nachfrage nach klimafreundlichen Produkten ankurbeln. Gleichzeitig gibt es Bedenken, da die Kommission erwägt, langfristige Gaslieferverträge abzuschließen, was den Klimazielen widersprechen könnte. Letztendlich hängt der Erfolg des CID davon ab, ob es gelingt, Industrieinteressen und Klimaschutz in Einklang zu bringen – und ob ausreichend finanzielle Mittel zur Umsetzung bereitgestellt werden.

Zum Weiterlesen: taz, Focus

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