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1) Seeschifffahrt möchte klimaneutral werden

Der internationalen Schifffahrt fehlt ein offizielles Klimaziel. Der internationale Reederverband ICS machte nun einen Vorstoß und veröffentlichte den Vorschlag, bis 2050 klimaneutral zu werden. Da Schiffsverkehr über Staatsgrenzen hinweg verläuft, ist für die Klimaziele der Schifffahrt die UN-Organisation für die weltweite Schifffahrt (IMO) zuständig. Noch im Juni scheiterten Verhandlungen der IMO zu einem Klimaziel. Bis aus dem neuen Vorschlag ein offizielles Klimaziel wird, ist voraussichtlich noch Geduld gefragt. (taz, Tagesschau)

Emissionen der Schifffahrt. Schiffe sind für 2,5 Prozent der weltweiten Klimagase verantwortlich. Das ist vergleichbar mit der Menge an Emissionen, die Deutschland insgesamt pro Jahr emittiert.

2) Verhandlungen auf der UN-Klimakonferenz

In Glasgow findet derzeit die UN-Klimakonferenz COP26 statt. Die Verhandlungen drehen sich insbesondere um die vier folgenden große Themen (Spiegel, Süddeutsche):

Handel mit Klimaschutzleistungen. Das Pariser Klimaschutzabkommen gestattet, dass ein Land in einem anderen Land Klimaschutz finanziert und sich das auf die eigene Klimabilanz anrechnet. Dies hat das Potenzial, dass finanzstarke Länder in finanzärmeren Ländern die Kosten für Klimaschutzmaßnahmen tragen, die andernfalls zu teuer wären. Gleichzeitig birgt dieses Vorgehen die Gefahr der Doppelzählungen: Beide der beteiligten Länder könnten den Erfolg auf die eigene Klimabilanz anrechnen. Auf der Konferenz in Glasgow verhandeln die Teilnehmenden, wie der Handel mit Klimaschutzleistungen konkret aussehen soll.

Loss and Damages. Die Risiken der Klimakrise sind ungleich zwischen den Regionen der Erde verteilt: Viele Länder sind unverhältnismäßig stark betroffen und tragen gleichzeitig kaum Schuld an der Klimakrise. Diese Länder fordern, dass die Hauptverursacher der Klimakrise – die Industrieländer – für entstandene und auch zukünftige Schäden finanziell aufkommen sollen. Wie diese Entschädigungen aussehen könnten, ist Teil der Verhandlungen der Konferenz. (Klimareporter)

Klimafinanzierung. Die Industrieländer haben sich dazu verpflichtet, Entwicklungsländern ab 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar zur Verfügung zu stellen. Mit dem Geld können diese einen kleinen Teil ihrer Klimaschutzmaßnahmen und außerdem Klimafolgenanpassungen finanzieren. Tatsächlich fehlen derzeit noch etwa 20 Milliarden Dollar Finanzierungshilfen von der versprochenen Summe. Die vollen 100 Milliarden werden voraussichtlich erstmals 2023 erreicht. Wie mehr und schneller Geld bereitgestellt werden kann, ist Thema der Klimakonferenz. (Zeit)

Fortschritte beim Klimaschutz. Derzeit fehlt ein einheitliches Verfahren, wie Fortschritte beim Klimaschutz gemessen werden. Dies birgt großes Potenzial zum Schönen der Klimabilanzen. Auf der Klimakonferenz verhandeln die teilnehmenden Länder gemeinsame Maßstäbe. Dazu zählt die Debatte, welche Daten zu Wirtschaft und Emissionen sie in welcher Form erheben und offenlegen. Außerdem diskutieren sie, welche Informationen die staatlichen Selbstverpflichtungen, genannt NDCs (Nationally Determined Contributions), enthalten sollen.

3) Kreative Proteste während der Klimakonferenz

Zum Auftakt der UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow demonstrierten hunderte Menschen für mehr Klimaschutz. Die Klimaschutzbewegung Extinction Rebellion hatte die Demonstration organisiert. Mit ihrem Protest brachten die Menschen ihre Erwartung gegenüber den Verhandlungen während der Konferenz zum Ausdruck: „Wir warten auf ehrgeizigere Maßnahmen”, so ein Demonstrant gegenüber des Senders ARD. Neben einem Demonstrationszug gab es verschiedene kreative Performances. Aktivist*innen der Gruppe „Ocean Rebellion” legten sich als „tote Meermenschen” unter Fischernetze, um auf die Gefahr von CO2-Emissionen durch Grundschleppnetzfischerei aufmerksam zu machen. Am heutigen Freitag ist eine weitere Großdemonstration mit bis zu 100.000 Teilnehmenden angemeldet. (RND, Tagesschau)

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