14. Dezember - 20. Dezember 2024
1) Rekordjahr für Kohleverbrauch – Hoffnung auf Wende durch China
2024 erreicht der weltweite Kohleverbrauch mit 8,77 Milliarden Tonnen ein Rekordniveau, meldet die Internationale Energieagentur (IEA). Hauptverantwortlich ist China, das allein 4,9 Milliarden Tonnen konsumierte – 30 Prozent mehr als der Rest der Welt zusammen. Der steigende Strombedarf durch die Elektromobilität und Industrie treibt Chinas Kohleverbrauch an. Gleichzeitig setzt das Land massiv auf erneuerbare Energien, was künftig zu einem globalen Rückgang führen könnte.
Indien, Indonesien und Vietnam gehören zu den Ländern mit wachsender Kohlenachfrage. Indien verzeichnete 2024 einen Anstieg von 5 Prozent. In Europa und den USA nimmt der Kohleverbrauch weiter ab, allerdings langsamer. In Deutschland gingen 2024 Kohlekraftwerke mit einer Leistung von 5,8 Gigawatt vom Netz. Der Kohleausstieg soll bis 2038 abgeschlossen sein.
Die klimaschädlichen Auswirkungen von Kohle sind enorm. Laut Studien verursacht eine Tonne CO2 Schäden von etwa 270 Euro. Pro Kilowattstunde verursacht Strom aus Braunkohle 31 Cent Klimakosten, Solarstrom hingegen nur 2 Cent.
2) Zyklon Chido verwüstet Mayotte – Frankreich erklärt Notstand
Der Zyklon Chido hat auf der französischen Insel Mayotte massive Zerstörungen hinterlassen und wurde von der Regierung in Paris als "außergewöhnliche Naturkatastrophe" eingestuft. Diese Maßnahme soll schnelle Notfallhilfen ermöglichen. Der Zyklon zog weiter nach Mosambik und richtete auch dort verheerende Schäden an. Der durch hohe Wassertemperaturen von bis zu 30 Grad verstärkte Sturm erreichte Windgeschwindigkeiten von 220 km/h und gilt als schlimmster seit 90 Jahren auf Mayotte. Die Regierung spricht von einer der schwersten Naturkatastrophen in der Geschichte Frankreichs.
Der Zyklon forderte mindestens 31 Menschenleben, während 45 Schwerverletzte und 1.373 weitere Notfälle gemeldet wurden. Ganze Siedlungen wurden zerstört, und die Insel wird als "komplett verwüstet" beschrieben. Eine Schnellanalyse des Imperial College London weisen darauf hin, dass die Erderwärmung die Intensität solcher Stürme deutlich verstärkt hat – die Wahrscheinlichkeit eines Zyklons dieses Ausmaßes sei heute um 40 Prozent höher als in vorindustrieller Zeit.
Zum Weiterlesen: Zeit, Tagesschau
3) Studie: Deutschland bei Klimaneutralität nur im Mittelfeld
Eine Analyse der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass Deutschland bei der Klimaneutralität hinter Ländern wie Schweden, Dänemark und Finnland zurückbleibt und im Gesamtranking von 30 EU- und OECD-Staaten Platz sieben belegt. Besonders gut schneiden nordische Länder sowie Spanien ab, die durch klare Zielvorgaben und konsequente Umsetzungspläne überzeugen. Schlusslichter im Ranking sind Kanada, Australien, Israel, Polen und Ungarn.
Defizite gibt es in Deutschland vor allem bei der Energiewende (Platz 15) und der Kreislaufwirtschaft (Platz 8). Kritisiert wird die mangelnde Koordinierung beim Ausbau des Stromnetzes sowie ein zu langsamer Ausstieg aus fossilen Energien. Die Studie lobt zwar rechtsverbindliche Klimaziele und jährliche Emissionsgrenzwerte, fordert jedoch eine bessere Abstimmung von Maßnahmen und Zielen.
Nordische Länder wie Dänemark glänzen durch gut koordinierte Strategien, die emissionsfreie Energieerzeugung bis Mitte des Jahrhunderts ermöglichen. Allerdings kritisiert die Studie auch dort klimaschädliche Subventionen und teils gelockerte Umweltvorschriften.
Zum Weiterlesen: Zeit, Tagesspiegel
Als Quelle für diese Version von Klimahochdrei habe ich folgende Auswahl an Online-Medien verwendet: taz, Tagesspiegel, Tagesschau, Zeit, und Spiegel.
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