07. Januar - 12. Januar 2024
1) Rekordjahr 2023 - wärmstes Jahr seit 1850
Das Jahr 2023 wurde als das wärmste Jahr seit 1850 bestätigt, mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 14,98 Grad Celsius. Der aktuelle Copernicus-Bericht weist darauf hin, dass dieses Rekordjahr von Extremwetter, Überschwemmungen, Hitzewellen und Waldbränden geprägt war. Die Meeresoberflächentemperaturen waren rekordverdächtig hoch, und die Ausdehnung von Meereis in der Antarktis erreichte historische Tiefststände. Der Anstieg von Treibhausgasen, insbesondere Kohlendioxid und Methan, erreichte ebenfalls Rekordwerte. Hierbei trugen die Waldbrände entscheidend zum Treibhausgasanstieg bei. Trotz des alarmierenden Berichts und des dringenden Appells zur Emissionsreduktion insbesondere zur Dekarbonisierung der Wirtschaft bleiben Zweifel an der erfolgreichen Transformation, schlussfolgert der Spiegel. Forscher*innen prognostizieren für 2024 eine weitere Zunahme von Hitze und Extremwetter.
Zum Weiterlesen: Spiegel, Zeit
2) Extreme Temperaturen und Naturkatastrophen: „Munich Re” bilanziert hohe finanzielle Schäden
Die Schadensbilanz des Rückversicherers „Munich Re” für das Jahr 2023 zeigt, dass weltweite Naturereignisse finanzielle Schäden von insgesamt rund 250 Milliarden Dollar verursacht haben. Obwohl es 2023 keine sogenannten Großkatastrophen in Industrieländern gab, blieben die weltweiten finanziellen Schäden durch Gewitter, Starkregen und andere Unwetter auf gleichem Niveau wie im Vorjahr. Großkatastrophen wie das Ahrtal-Hochwasser 2021 treiben die Schadensummen sonst häufig in die Höhe. Stattdessen gab es im Jahr 2023 viele kleinere Schäden, die unter anderem durch Wetterextreme verursacht wurden. Nordamerika und Europa verzeichneten beispielsweise die höchsten Gewitterschäden aller Zeiten, insgesamt 76 Milliarden Dollar. Die globale Erwärmung und mit ihr extreme Temperaturen begünstigen die Wetterkatastrophen. Bei höheren Temperaturen verdunstet mehr Wasser und die potenzielle Energie für heftige Unwetter zunimmt. Insgesamt nimmt das Schadespotential durch die gloable Erwärmung zu, so Munich Re. Der Klimatologe Ernst Rauch mahnt in der taz, dass sich Gesellschaft und Wirtschaft an die veränderten Risiken anpassen müssen.
3) Beweislage zu unklar: Gericht stoppt beschleunigte Verfahren gegen Klimaklebeaktionen
Das Amtsgericht Tiergarten in Berlin hat zum Jahreswechsel die Spezialabteilungen für Schnellverfahren gegen Klimaaktivist*innen aufgelöst. Die im Sommer 2023 eingerichteten Abteilungen sollten beschleunigte Verfahren ermöglichen, wurden jedoch als ineffektiv bewertet. Beschleunigte Verfahren sind laut Strafprozessordnung möglich, „wenn die Sache aufgrund des einfachen Sachverhalts oder der klaren Beweislage zur sofortigen Verhandlung geeignet ist”. Häufig sei die Beweislage bei den Aktivist*innen unklar gewesen. Die Gerichtssprecherin betonte die Notwendigkeit umfangreicher Ermittlungen bei Klimaklebeaktionen, beispielsweise hinsichtlich der Dauer und Intensität des Anklebens, der Länge des erzeugten Staus oder der Ausweichmöglichkeiten. Von 197 Anträgen der Staatsanwaltschaft wurden nur 11 bewilligt, 137 sind noch offen, und 48 wurden abgelehnt. Die Zuständigkeit wurde nun auf 67 Abteilungen des Amtsgerichts verteilt, um die Strafverfahren effizienter zu gestalten.
Zum Weiterlesen: taz, Tagesschau
Als Quelle für diese Version von Klimahochdrei habe ich folgende Auswahl an Online-Medien verwendet: taz, BR, Zeit, Tagesschau, und Spiegel.
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