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1) Immer mehr Parteien befürworten früheren Kohleausstieg

SPD Kanzlerkandidat Olaf Scholz befürwortet einen vorgezogenen Kohleausstieg. Die Bundesregierung, zu der auch Scholz zählt, plant das Ende der Kohle derzeit für das Jahr 2038. Scholz sagte bei einer Online-Diskussion der Vereinigung Klima-Allianz und des Deutschen Naturschutzrings: Ein früherer Kohleausstieg sei davon abhängig, wie schnell Deutschland in den Ausbau der erneuerbaren Energien einsteige. Er wolle es jedoch schaffen, dass die entsprechenden Erneuerbaren-Kapazitäten entstünden und die Kohleverstromung nicht erst „zum letzten Datum” ende. Olaf Scholz reiht sich mit diesem Positionswechsel ein: Auch Bundestagskandidat Friedrich Merz (CDU) und Generalsekretär Volker Wissing (FDP) halten einen Ausstieg vor 2038 für grundsätzlich möglich. Umweltverbände und Wissenschaftler*innen mahnen schon lange an, der späte Kohleausstieg im Jahr 2038 sei unvereinbar mit den deutschen Klimazielen. (Zeit, Klimareporter)

Koalitionsverhandlungen. Sowohl die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock als auch Linken-Parteichefin Janine Wissle fordern einen Kohleausstieg im Jahr 2030. Annalena Baerbock hatte zuvor in einer TV-Sendung verdeutlicht, dass dies ein entscheidender Faktor für Koalitionsverhandlungen sei. Die Ankündigung von Olaf Scholz könnte demnach mögliche Verhandlungen vereinfachen.

2) Klimawandel machte Flutkatastrophe wahrscheinlicher

Die extremen Niederschläge im Juli, die in Deutschland und weiteren Ländern zu Überschwemmungen führten, wurden durch den Klimawandel wahrscheinlicher. Die globale Erderhitzung beeinflusste die enormen Niederschläge auf zwei Arten, so die Forschergruppe „World Weather Attribution” in ihrem Bericht:

  • Die Niederschläge wurden um den Faktor 1,2 bis 9-mal wahrscheinlicher.
  • Die Niederschlagsmenge wurde um 3 bis 19 Prozent höher.

Die Forschenden nennen keine einzelnen Ergebnisse, sondern geben relativ große Ergebnisspannen (z. B. 3 bis 19 Prozent) an. Das zeigt, wie schwer es ist, den Einflusses der Klimakrise auf solche extremen Wetterereignisse zu berechnen. (Tagesspiegel, taz)

Die Botschaft. Trotz der großen Ergebnisspannen ist die Botschaft klar. Der Klimawandel hatte nachweislich Einfluss. Er verändert schon heute unser Leben in Deutschland und trägt Mitschuld an den rund 220 Überschwemmungsopfern in Deutschland und Belgien. In Zukunft treten solche extremen Niederschläge häufiger und intensiver auf, wenn wir nicht deutlichere Klimaschutzmaßnahmen ergreifen.

Wenn ihr mehr über solche Studien erfahren wollt, empfehle ich euch das YouTube Video zu dem Thema von KLIMA° vor acht.

3) Sofortprogramm für Gebäude unzureichend

Das Klima-Sofortprogramm für den Gebäudesektor hält nicht, was es verspricht. Die Bundesregierung will damit zwei Millionen Tonnen CO2 reduzieren. Der Expertenrat für Klimafragen hält das für zu optimistisch: „Das Sofortprogramm allein kann die prognostizierte Minderungswirkung nicht erreichen”, twittert die stellvertretende Vorsitzende Brigitte Knopf. Seinen Bericht übergab der Expertenrat an die zuständigen Ministerien. Diese werden nun entscheiden, wie sie damit umgehen. Ein festgelegtes Verfahren gibt es dafür nicht, berichtet die Zeit. (Zeit, Klimareporter)

Über das Sofortprogramm. Im Jahr 2020 hatte der Gebäudesektor als einziger Sektor das Jahresziel für erlaubte Emissionen um zwei Millionen Tonnen CO2 verfehlt. Daraufhin mussten die zuständigen Ministerien innerhalb von drei Monaten das Sofortprogramm vorlegen. Einzige Maßnahme des Programms bestand darin, die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) um mehrere Milliarden Euro aufzustocken. Damit wird das Dämmen von Häusern und der Austausch von Heizungen gefördert.

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