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1) Klimaziele erreichbar? Optimistische Prognose für 2100

Wenn alle Staaten ihre Klimaziele umsetzen, ist eine Erhitzung von 2,1 Grad bis 2100 im Vergleich zur vorindustriellen Zeit möglich. Das ergibt eine Analyse der Initiative „Climate Action Tracker”, getragen von den Think Tanks Climate Analytics und New Climate Institute. Das lässt das Pariser Abkommen in theoretisch greifbare Nähe rücken. Die teilnehmenden Staaten haben versprochen, die Erhitzung deutlich unter 2 Grad zu halten. (Süddeutsche, ORF)

Grund für den Optimismus. Die Prognose ist deutlich optimistischer als noch vor Kurzem. Da gingen Expert*innen von 2,9 Grad bis 2100 aus. Grund für diesen Optimismus sind vor allem die neuen Klimaversprechen aus China und den USA.

  • Chinas Parteichef Xi Jinping will CO2-Neutralität bis 2060.
  • Der neu gewählte US-Präsident Joe Biden will die USA bis 2050 klimaneutral machen und bis 2035 den Energiesektor auf erneuerbare Energien umstellen.

Einige Länder haben ähnliche Ziele: die EU, Südafrika, Japan, Südkorea und Kanada. Niklas Höhne vom New Climate Institute spricht von einer „Sogwirkung”, die auch weitere Staaten erreichen und zu Klimaselbstverpflichtungen bewegen könnte.

Der Haken. Die Prognosen gehen davon aus, dass die Staaten ihre Klimaziele erreichen. Das ist nicht selbstverständlich, wie die nächsten Klimanews in dieser Ausgabe zeigen. Ähnlich wie beim Bekennen zu den Klimazielen ist es wichtig, dass die EU mit positivem Beispiel vorangeht.

2) Klimaziele gefährdet: Corona-Hilfen fördern fossile Treibstoffe

Die Produktion von fossilen Treibstoffen könnte in den nächsten zehn Jahren deutlich steigen. Der diesjährige Production Gap Report prognostiziert für 2030 ein jährliches Wachstum um zwei Prozent. Das steht jedoch im Gegensatz zum Pariser 1,5-Grad-Ziel. Dafür wäre eine jährliche Reduktion um sechs Prozent nötig. (Spiegel, Klimareporter)

Das Problem. Schuld für den Trend sind, laut dem Bericht, unter anderem die großen Corona-Hilfen für fossile Branchen. Die G20-Staaten investieren

  • mehr als 230 Milliarden US-Dollar in Sektoren, die für die Produktion und den Verbrauch fossiler Brennstoffe verantwortlich sind
  • nur etwa 146 Milliarden US-Dollar in klimaverträgliche Technologien wie erneuerbare Energien und Energieeffizienz.

3) Klimaklage nimmt erste große Hürde

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat die Verhandlung einer Klimaklage gegen Deutschland und 32 weitere Staaten bewilligt. Acht junge Portugies*innen im Alter zwischen acht und 21 Jahren argumentieren: Die unzureichende Erfüllung der Pariser Klimaziele in Europa habe die verheerenden Waldbrände 2017 in Portugal mitzuverantworten. Unterstützt werden die Kläger*innen von der britischen Nichtregierungsorganisation Legal Action Network. Laut der Londoner Anwaltskanzlei Garden Court Chambers wird ein Großteil der Klagen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gar nicht erst zugelassen. Dies sei demnach ein „bedeutenden Schritt”. Die Kanzlei vertritt die Portugies*innen. (Zeit, taz)

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