10. Februar - 16. Februar 2024
1) Unterschätzte Solidarität: Menschen weltweit bereit, für Klimaschutz zu zahlen
Eine Studie der Universität Bonn zeigt, dass 69 Prozent der Weltbevölkerung bereit wären, ein Prozent ihres Einkommens für den Klimaschutz zu spenden. 86 Prozent befürworten Maßnahmen gegen die globale Erwärmung, und 89 Prozent fordern mehr Engagement der Regierungen. Die Forschenden stellen jedoch fest, dass Menschen die Bereitschaft ihrer Mitbürger*innen zum Handeln systematisch unterschätzen. Dies könne Menschen davon abhalten, sich selbst am Klimaschutz zu beteiligen, was wiederum die negativen Überzeugungen anderer bestätige. Die Bereitschaft, ein Prozent des Einkommens zu spenden, variiert zwischen Ländern, wobei Deutschland, Polen, Brasilien und Indien im Mittelfeld liegen. Ilona Otto, Professorin für gesellschaftliche Auswirkungen des Klimawandels an der Universität Graz, sagte gegenüber der Zeit: „Insgesamt geben die Umfrageergebnisse Anlass zur Hoffnung, dass die Staats- und Regierungschefs und Entscheidungsträger der Welt auf die Mehrheit der Bevölkerung hören.”
Zum Weiterlesen: Zeit, Spiegel
2) EU-Kommission genehmigt Milliardenförderung für Wasserstoffprojekte
Die EU-Kommission genehmigt eine Milliardenförderung für Wasserstoffprojekte zur Unterstützung der Energiewende. Deutschland und weitere EU-Staaten werden bis zu 6,9 Milliarden Euro für das Vorhaben namens „Hy2Infra” bereitstellen, das 33 Einzelprojekte umfasst. Diese sollen zusätzlich private Investitionen von etwa 5,4 Milliarden Euro mobilisieren. Die Projekte umfassen Elektrolyseure im Rhein-Ruhr-Gebiet und ein Offshore-Pipeline-Projekt in Deutschland zur Erzeugung von Wasserstoff aus Nordsee-Windenergie. Der erzeugte Wasserstoff soll bis Mitte 2027 verschiedenen Industrien wie Stahl, Zement und Chemie sowie dem Verkehrssektor zur Verfügung stehen, um CO2-Emissionen zu reduzieren. Das Vorhaben wurde als „Important Project of Common European Interest” (IPCEI) eingestuft, was weniger strenge Regeln für staatliche Unterstützung ermöglicht. Es ist das dritte IPCEI zur Förderung der Wasserstoffindustrie in der EU.
3) Golfstrom-Kollaps: Neue Studie zu Frühwarnsignalen
Eine niederländische Studie warnt vor einem drohenden „Kipppunkt” im Atlantik als Folge des Klimawandels. Eine mögliche Konsequenz der fortschreitenden Erwärmung ist ein Zusammenbruch der Atlantischen Meridionalen Umwälzströmung (AMOC), zu der auch der Golfstrom gehört. Dies hätte laut Studie einen Temperaturrückgang in Europa um bis zu 30 Grad und einen Anstieg des Meeresspiegels zur Folge. Die Auswirkungen auf Natur und Gesellschaft wären katastrophal. Um einen solchen Zusammenbruch rechtzeitig zu erkennen, erforschten die Wissenschaftler*innen Frühwarnsignale für einen möglichen Kollaps anhand des Süßwassertransports an der Südgrenze des Atlantiks. Den Zeitpunkt des Zusammenbruchs kann die Studie jedoch nicht bestimmen. Wohl aber zeigt sie, dass sich das Klimasystem tatsächlich auf einen solchen Kipppunkt zubewegt. Der Weltklimarat schätzte das Risiko für einen Zusammenbruch des AMOC zuletzt auf 10 Prozent. Neuste Studien deuten jedoch darauf hin, dass das Risiko größer sei, so der Klimaforscher Stefan Rahmstorf im Interview mit der taz. Er gibt zu bedenken: „Angesichts der katastrophalen Folgen, die ein AMOC-Kollaps bringen würde, sollten wir ihn besser mit 99,9 Prozent Sicherheit ausschließen können.”
Als Quelle für diese Version von Klimahochdrei habe ich folgende Auswahl an Online-Medien verwendet: Spiegel, BR, taz, und Zeit.
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