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1) „Letzten Generation” blockiert Schiffs- und Flugverkehr

Seit Wochen blockieren Aktivist*innen der Gruppe „Aufstand der letzten Generation” wiederholt deutschlandweit Straßen. Sie protestieren gegen Lebensmittelverschwendung und für eine konsequentere Klimapolitik. Am Sonntag war ein von der Gruppe gestelltes Ultimatum abgelaufen. Bis dahin war der Bundesregierung die Möglichkeit gegeben worden, einen Zeitplan für ein „Essen-Retten-Gesetz” vorzulegen. Als Konsequenz weiteten die Aktivist*innen ihre Aktionen auf Blockaden des Schiffs- und Flugverkehr aus. (Spiegel, Tagesspiegel)

Kritik. Immer häufiger stehen die Aktionen in der Kritik. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) kritisierte die Gruppe dafür, „Mehrheiten für den Klimaschutz zu gefährden”. „Mit Demokratie [haben die Aktionen] nicht mehr viel zu tun”, so die Parteivorsitzende der Grünen, Omid Nouripour. Eine andere Perspektive bietet Tadzio Müller, der Mitgründer der Klimainitiative „Ende Gelände”. Ihm gehen die Aktionen nicht weit genug. Er kritisiert, die Strategie der Gruppe gehe nicht auf. Stattdessen schlägt er „Friedliche Sabotage” vor: Die gezielte Zerstörung von fossiler Infrastruktur, ohne Menschen zu gefährden. (taz, Zeit, Süddeutsche)

2) UN-Expert*innen: Extreme Waldbrände werden häufiger

Die Klimakrise und Waldbrände treiben sich gegenseitig an, so ein neuer Bericht des UN-Umweltprogramms Unep. Extreme Waldbrände, wie in Australien oder Kalifornien, werden in Zukunft deutlich häufiger auftreten. Die Klimakrise begünstige Phasen von Trockenheit und Dürre, welche zu Bränden führen. Die Brände wiederum erzeugen groß Mengen CO2-Emissionen und treiben so den Klimawandel an. (Klimareporter, Zeit)

Projektion. Die Autor*innen des UN-Berichts erstellten Projektionen, wie viel die besonders extremen Waldbrände in Zukunft zunehmen könnten. Dabei gingen sie davon aus, dass es gelingt, die Erhitzung der Erde auf 2,6 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Das entspricht etwa den aktuellen Klimaschutzzielen. Für die kommenden Jahrzehnte ist demnach mit folgenden Zunahmen zu rechnen:

  • Bis 2030: neun bis 14 Prozent mehr extreme Waldbrände.
  • Bis 2050: 20 bis 33 Prozent mehr extreme Waldbrände.
  • Bis 2100: 31 bis 52 Prozent mehr extreme Waldbrände.

3) Gutachten zur deutschen Klimapolitik

Das Expert*innengremium „Wissenschaftsplattform Klimaschutz”, das die Regierung zum Thema Klimaschutz berät, veröffentlichte ihren ersten Jahresbericht. Darin geben die Autor*innen eine Übersicht über die Klimawende in Deutschland und beschreiben Maßnahmen, wie die Bundesrepublik klimaneutral werden kann. Das Gremium rät unter anderem, sich eng an die Klimaschutzziele der EU zu binden. Ferner solle die Regierung strenge Sektorvorgaben im Klimaschutzgesetz lockern. Können beispielsweise im Gebäudesektor die vorgegebene Menge CO2 nicht eingespart werden, sollten andere Sektoren dafür mehr gefordert werden. (Klimareporter, taz)

Das Gremium. Die „Wissenschaftsplattform” wurde im Jahr 2019 von der damaligen Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) sowie der Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) eingesetzt. Die Aufgabe des Gremiums ist die Unterstützung der Bundesregierung bei Umsetzung und Weiterentwicklung der Strategie zum Klimaschutz mit wissenschaftlicher Expertise. Neben der „Wissenschaftsplattform” gibt es den „Expertenrat für Klimafragen”, der immer im Frühjahr begutachtet, ob die CO2-Minderungsziele eingehalten wurden.

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