02. Januar - 08. Januar 2021
1) Klimaziel 2020 erreicht
Deutschland hat das Klimaziel für 2020 erreicht. Die CO2-Emissionen waren im letzten Jahr um 42,3 Prozent geringer als noch 1990. Ziel war eine Reduktion um 40 Prozent. Laut Thinktank Agora Energiewende ist dieser Erfolg allerdings nur teilweise auf klimapolitische Maßnahmen zurückzuführen. Ohne das Coronavirus wäre das Ziel wohl verfehlt und Deutschlands Emissionen nur um 37,8 Prozent reduziert worden. (Spiegel, taz)
Echte Klimaschutzeffekte. Klimapolitische Maßnahmen, die zum Erreichen des 2020-Ziels beitrugen, stammen laut Agora Energiewende, hauptsächlich aus dem Stromsektor: 46,2 Prozent des Stroms in Deutschland kam 2020 aus erneuerbaren Quellen. Das sind knapp vier Prozent mehr als 2019. Dieser positive Trend könne möglicherweise 2021 wieder abnehmen. Grund sei der wahrscheinliche Wirtschaftsaufschwung nach der Pandemie. „Schnelles klimapolitisches Handeln” sei nötig, um eine klimafreundliche Erholung der Wirtschaft zu ermöglichen.
2) Artensterben im östlichen Mittelmeer
Bis zu 95 Prozent der Arten heimischer Muscheln, Schnecken und anderer Wirbelloser aus der Gruppe der Mollusken sind in einigen Regionen vor der Küste Israels ausgestorben. Besonders betroffen seien seichte Meeresregionen, so eine neue Studie der Universität Wien. Statt der ehemals heimischen Tiere, fanden die Wissenschaftler*innen eingewanderte tropische Arten vor. Wann genau das Massensterben stattgefunden hat, können die Studienautor*innen nicht mit Sicherheit sagen. Wahrscheinlich ist, dass der größte Teil des Verlusts in den vergangenen Jahrzehnten stattfand. Das korreliere mit den Veränderungen durch den Klimawandel. (Der Standard, Spiegel)
Vorgehen des Wissenschaftler*innen. Für die Studie haben die Forscher*innen in den vergangenen Jahrzehnten Proben vom Meeresboden genommen. Anhand von Muschelschalen und anderen Überresten der Meerestiere ist es möglich, die Artenvielfalt in der Vergangenheit zu rekonstruieren. In der Studie vergleichen die Autor*innen die Ergebnisse der Meeresbodenanalyse mit dem heutigen beobachteten Vorkommen.
3) Kohleförderung: Aktivist*innen blockieren Abriss
Im nordrhein-westfälischen Lützerath besetzten fünf Klimaaktivist*innen gewaltfrei ein Hausdach. Lützerath ist eines der Dörfer, das im Auftrag des Energiekonzerns RWE abgerissen wird, um Braunkohle zu fördern. Heute wohnen noch 13 Menschen in dem Dorf. Eine kleine Demonstration begleitete die Besetzung. Die Hausdachbesetzer*innen wurden von der Polizei geräumt. Zwei der Aktivist*innen hatten sich fest gekettet. Gegen sie wurde ein Strafverfahren wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet. Die Aktivist*innen kritisieren, dass die Förderung und somit die Verbrennung der Braunkohle Haupttreiber für die Klimakrise sind. (Kölner Stadt-Anzeiger, taz)
Gutachten zum Kohleausstieg. So wie Lützerath werden viele Dörfer für die Kohleförderung zerstört, obwohl der Ausstieg aus der Braunkohle bereits beschlossen ist. Erst im Dezember 2020 wurde ein Gutachten öffentlich, aus dem hervorgeht, dass fünf rheinische Dörfer unnötig abgerissen wurden. Dazu hätte im Kohleausstiegsgesetz eine weniger profitable Reihenfolge des Abschaltens gewählt werden müssen. Lützerath ist davon allerdings nicht betroffen.
Als Quelle für diese Version von Klimahochdrei habe ich folgende Auswahl an Online-Medien verwendet: taz, DerStandard, Kölner Stadt-Anzeiger, Süddeutsche, und Spiegel.
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