22. Juni - 28. Juni 2024
1) Klimawandel erhöht Hochwasserrisiko in Süddeutschland
Laut einer Analyse des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hat der Klimawandel die Wahrscheinlichkeit für starke Niederschläge in Süddeutschland deutlich erhöht. Durch höhere Temperaturen kann die Luft mehr Wasserdampf aufnehmen, was zu stärkeren Niederschlägen führt. Früher traten solche Ereignisse durchschnittlich alle 42 Jahre auf, jetzt etwa alle 30 Jahre. Bei einer weiteren globalen Erwärmung um zwei Grad könnten solche Ereignisse alle 23 bis 25 Jahre auftreten. Auf der aktuellen Klimapolitik basierende Prognosen erwarten allerdings, dass sich die Erde eher um 2,7°C erhitzt.
Zwischen dem 30. Mai und 3. Juni 2024 führten starke Niederschläge zu Überschwemmungen in Bayern und Baden-Württemberg, besonders in den Einzugsgebieten von Donau und Neckar. Die Analyse des DWD ergab, dass der Klimawandel die Wahrscheinlichkeit solcher Ereignisse um das 1,4-fache erhöht hat und ihre Intensität um etwa vier Prozent gesteigert wurde. Diese Ergebnisse basieren auf einer statistischen Auswertung meteorologischer Daten und Klimasimulationen.
Zum Weiterlesen: Zeit, Spiegel
2) Sanierungsstau gefährdet Klimaziele im Gebäudesektor
Das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 ist im Gebäudesektor unter aktuellen Bedingungen laut einer Studie des Beratungsunternehmens S&B Strategy nicht erreichbar. Grund dafür sind massive Kapazitätsengpässe wegen Fachkräftemangels im Handwerk, was die gesamte Klimastrategie Deutschlands bedroht. Deutschland setzt auf die Elektrifizierung der Wärmeerzeugung und die Verringerung des Energiebedarfs durch Gebäudedämmung. Doch insbesondere bei Dach- und Fassadensanierungen ist man weit von den Zielen entfernt. Neben Personalmangel kritisiert die Bauindustrie Unsicherheiten und Unstetigkeit bei den Förderprogrammen sowie gestiegene Darlehenszinsen und Materialkosten. Der Investitionsbedarf für die energetische Sanierung bis 2045 wird auf rund 1,2 Billionen Euro geschätzt. Allein im Wohnbereich gibt es 15,7 Millionen unsanierte Gebäude. Langfristige Lösungen beinhalten eine Steigerung der Produktivität durch vorgefertigte Module und effizientere Prozesse sowie eine Vereinfachung von Normen und Regularien. Kurzfristig lässt sich jedoch kein ausreichender Personalzuwachs erzielen, da viele Handwerker*innen bald in den Ruhestand gehen und es an Nachwuchs mangelt.
3) Dänemark führt bald die weltweit erste Klimasteuer für Fleisch- und Milchproduktion ein
Dänemark plant als erstes Land weltweit eine Klimasteuer auf die Fleisch- und Milchproduktion einzuführen. Diese Steuer zielt darauf ab, die Treibhausgas-Emissionen von Schweinemast- und Milchbetrieben zu reduzieren, um das nationale Ziel einer Emissionsminderung von 70 Prozent bis 2030 im Vergleich zu 1990 zu erreichen. Eine Expert*innenkommission hatte diese Maßnahme empfohlen. Das Vorhaben habe gute Chancen vom dänischen Parlament angenommen zu werden, da es breite Unterstützung gibt, auch innerhalb der Agrarbranche. Im Gegensatz zu Deutschland, wo etwa acht Prozent der Gesamtemissionen aus der Landwirtschaft stammen, sind in Dänemark 35 Prozent der Gesamtemissionen landwirtschaftlichen Ursprungs. Die dänische Regierung hofft, dass andere Länder diesem Beispiel folgen werden. Methan, das in der Fleisch- und Milchproduktion freigesetzt wird, ist besonders klimaschädlich und wird in CO2-Äquivalente umgerechnet, um die Steuer zu berechnen. Neuseeland hatte ähnliche Pläne aufgrund des Widerstands der Bäuer*innen aufgegeben.
Zum Weiterlesen: Handelsblatt, Tagesschau
Als Quelle für diese Version von Klimahochdrei habe ich folgende Auswahl an Online-Medien verwendet: taz, Zeit, Tagesschau, Handelsblatt, und Spiegel.
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