20. Februar - 26. Februar 2021
1) Klimarat kritisiert französisches Klimapaket
Der französische „Hohe Klimarat” kritisiert Frankreichs neue Klimagesetze. Sie seien nicht ausreichend ehrgeizig um das nationale Klimaziel zu erreichen. Frankreich will bis 2030 die Treibhausgasemissionen auf 40 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren. Das Gesetzespaket basiert auf Vorschlägen eines Bürger*innenkonvents der zur Klimakrise tagte. Auch einige der Teilnehmer*innen des Konvents kritisierten die Umsetzung als unzureichend. (Spiegel, Euractiv)
Kritikpunkte. Einige vom Klimarat kritisierten Punkte sind:
- Kurzstreckenflüge für Distanzen, die ein Zug unter zweieinhalb Stunden zurück legt, sollen künftig verboten werden. Das Verbot sei „viel zu niedrig” angesetzt. Es handele sich hier nur um rund zehn Prozent der nationalen Flüge insgeamt.
- Werbung für fossile Energieträger soll verboten werden. Der Klimarat kritisiert, es fehle eine umfassendes Werbeverbot für klimaschädliche Produkte.
- Die Maßnahmen des Gesetzespakets seien zu punktuell und es fehle an Überwachungs- und Evaluierungsmechanismen.
2) Zustand des Waldes in Deutschland so schlecht wie nie
Nur ein Fünftel des Waldes in Deutschland hat gesunde Baumkronen, ergab der Waldzustandsbericht 2020 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Ein so schlechtes Ergebnis habe es seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1984 noch nie gegeben. Der Borkenkäferbefall, starke Stürme, die vergangenen drei Dürrejahre und Waldbrände haben dem Wald sehr zugesetzt. (Spiegel, Zeit)
Ergebnisse. Aus dem Bericht geht unter anderem hervor:
- Von 2019 auf 2020 starben rund 1,7 Prozent der beobachteten Bäume, das sind knapp zehnmal mehr als in durchschnittlichen Jahren. Besonders betroffen ist die Fichte.
- Mehr als 37 Prozent aller Bäume haben lichte Baumkronen. Das heißt, mindestens ein Viertel der Blätter oder Nadeln fehlt.
Maßnahmen. Mit rund 1,5 Milliarden Euro Fördergeldern für kommunale und private Waldbesitzer*innen will das Landwirtschaftsministerium die Wälder wieder aufforsten und umbauen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderte ökologisch verträgliche Bewirtschaftungen und Klimaschutzmaßnahmen, um das Waldsterben zu verhindern.
3) Videokonferenz statt Dienstreise schont das Klima
Videokonferenzen ersetzen seit Beginn der Corona-Pandemie Dienstreisen. Setzt sich der Trend auch nach der Pandemie fort, könnten rund ein Viertel der Emissionen, verursacht durch Geschäftsreisen – etwa drei Millionen Tonnen CO2 pro Jahr – vermieden werden. Das ergibt eine Studie des Borderstep Instituts im Auftrag des ökologischen Verkehrsclubs Deutschland (VCD). Für die Studie befragten die Wissenschaftler*innen 500 Geschäftsreisende, die 2019 mindestens einmal dienstlich reisten, zu ihrer Sicht auf Videokonferenzen und Homeoffice. (taz, Spektrum)
Beispielszenario. Folgendes Beispielszenario aus der Studie verdeutlicht die Einsparung:
- Eine Dienstreise vom Berlin nach Stuttgart mit der Bahn für zwei Personen verursacht etwa 65 Kilogramm CO2.
- Eine Videokonferenz mit vier Teilnehmer*innen über vier Stunden verursacht etwa 1,1 Kilogramm CO2 mit dem PC oder rund 0,8 Kilogramm CO2 mit dem Laptop.
Als Quelle für diese Version von Klimahochdrei habe ich folgende Auswahl an Online-Medien verwendet: taz, Tagesspiegel, Klimareporter, Süddeutsche, und Spiegel.
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