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1) Kein Plan zur Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre

Die Entnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre gilt als unverzichtbar zum Erreichen von Netto-Null-Emissionen. Die praktische Umsetzung ist bislang jedoch Neuland. „Es gibt keinen Plan”, bilanziert Jan Minx vom Berliner Mercator Forschungsinstitut. Aktuell werden der Atmosphäre jährlich rund 2 Milliarden Tonnen CO2 entzogen und gleichzeitig rund 50 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalente emittiert. Minx ist einer von vier Initiatoren einer neu veröffentlichten wissenschaftlichen Bestandsaufnahme zu der Thematik CO2-Entnahme. Ein Zusammenschluss von internationalen Forschenden untersuchte, inwieweit Methoden zur Entnahme von klimaschädlichem CO2 aus der Atmosphäre bereits angewendet und wie sie genutzt werden müssten, um die internationalen Klimaziele zu erreichen.

Schlüsselerkenntnisse des Berichts sind:

  • Bislang wird das meiste CO2 (99,9 % oder 2 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr) durch Aufforstung der Atmosphäre entzogen.
  • Nur ein minimaler Teil des CO2 (0,1 % oder 0,002 Milliarden Tonnen pro Jahr) wird mithilfe von neuartigen Methoden extrahiert.
  • Der Innovationsbedarf für neue Entnahmetechnologien in den nächsten zehn Jahren ist groß. Die Autor*innen rechnen damit, dass ab 2050 neue Techniken weltweit zum Einsatz kommen.

Zum Weiterlesen: Tagesspiegel, Klimareporter, Zeit-Interview mit Jan Minx

2) Exxon-Klimavorhersagen waren besser als die der NASA

Seit Längerem gibt es Hinweise darauf, dass der US-Ölkonzern schon in den Siebzigern von der Gefahr der Klimakrise wusste und sie daraufhin aktiv leugnete. Der Konzern streitet diesen Umstand bis heute ab. Neue Beweise liefert eine kürzlich erschienene Studie und zeigt, wie präzise die Untersuchungen Exxons bereits damals waren.

Die Studie. Die Analyse interner Unterlagen und öffentlicher Forschungsarbeiten des Konzerns ergaben unter anderem:

  • Exxons-Analysen aus den Jahren zwischen 1977 und 2002 waren besser als die Vorhersagen des bekannten NASA-Wissenschaftlers James Hansen zur globalen Erwärmung, die 1988 dem US-Kongress vorgelegt wurden.
  • Schon damals sagten Exxon-Mitarbeiter*innen die künftige Erwärmung voraus und bezifferten den Einfluss des Verbrennens fossiler Brennstoffe mit rund 0,2 Grad Celsius pro Jahrzehnt.
  • Zwischen 63 und 83 Prozent der von den Exxon-Expert*innen erarbeiteten Prognosen stimmen mit den später tatsächlich beobachteten Temperaturen überein.

Statt die Öffentlichkeit über die eigenen Erkenntnisse zu informieren, investierte Exxon in eine Desinformationskampagne und beauftragte beispielsweise Meinungskommentare „Advertorials” in führenden Tageszeitungen, wie eine Studie bereits 2017 zeigte. Diese sollten Zweifel an der Klimaforschung und der Rolle der fossilen Brennstoffe bei der globalen Erwärmung hervorrufen.

Zum Weiterlesen: Klimareporter, taz

3) Dorf Lützerath von Polizei geräumt

Seit Montag ist das Dorf Lützerath, unter dem der Energiekonzern RWE Braunkohle abbauen will, geräumt. Dagegen protestierten am Samstag zehntausende Menschen. Die Polizei setzte Schlagstöcke und Pfefferspray zur Räumung ein. Bis zuletzt harrten zwei Aktivist*innen in einem Tunnel unter dem Dorf aus, um die Räumung der Polizei zu bremsen. Verletze gab es aufseiten der Polizei als auch unter den Protestierenden. Die Aktivist*innen werfen der Polizei unverhältnismäßige Gewaltanwendung vor, die Polizei weist die Kritik zurück. Ein breites Aktionsbündnis demonstrierte auch am Dienstag dezentral weiter gegen den Energiekonzern RWE und für mehr Klimaschutz. Klimaaktivist*innen besetzten mehrere Orte in Nordrhein-Westfalen. In Köln klebten sich Demonstrant*innen auf der Straße fest. Für März ruft die Klimabewegung zu einem neuen globalen Klimastreik auf.

Zum Weiterlesen: taz, Spiegel

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