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1) Kalifornien verklagt Ölkonzerne wegen Klimaschäden

Kalifornien will fünf der größten Ölkonzerne - ExxonMobil, Shell, BP, ConocoPhillips und Chevron - wegen Irreführung und Umweltschäden verklagen. Bereits in den 1950er Jahren begannen die Unternehmen, die negativen Auswirkungen von fossilen Brennstoffen bewusst herunterzuspielen, obwohl sie bereits damals wussten, welche Schäden sie dem Klima zufügen können. Die Klage zielt darauf ab, die Ölkonzerne für die von ihnen verursachten Schäden haftbar zu machen. Gouverneur Gavin Newsom will im Rahmen der Klage einen Fonds einrichten, um zukünftige Kosten von Umweltkatastrophen finanziell abzudecken.

Kalifornien ist ein wichtiger Ölförderstaat, die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt und ein Vorreiter in der Klimapolitik. Richard Wiles, Präsident des Center for Climate Integrity in Washington, hält die Klage für einen „Riesensache”, der eine Vorreiterrolle im Kampf gegen Klimaschäden spielen könnte. Er betonte, die Klage könne der Öffentlichkeit ein gewisses Maß an Gerechtigkeit verschaffen, da sie über Jahrzehnte hinweg belogen worden sei und für die Schäden aufkommen müsse. Die Ölkonzerne bestreiten die Vorwürfe und halten die Klage für politisch motiviert und eine Verschwendung von Steuergeldern.

Zum Weiterlesen: Tagesschau, Süddeutsche

2) Klimastreik 2023: Vielfältige Aktionen trotz sinkender Beteiligung

Der globale Klimastreik 2023, bei dem Aktivist*innen weltweit für den Klimaschutz auf die Straße gingen, war trotz geringerer Beteiligung als in den Vorjahren lebendig und vielfältig. Aktionen fanden in verschiedenen Städten statt, darunter Stockholm, Berlin, Hamburg, München, Bremen und Wolfsburg.

In Berlin betonte Luisa Neubauer von Fridays for Future die Notwendigkeit, alles für den Klimaschutz zu tun und forderte eine konsequente Umsetzung der Klimaziele. Zudem forderten die Demonstrant*innen eine Verkehrswende und arbeiten mit Verdi zusammen, um Unterschriften für eine gerechte Entlohnung beim örtlichen Verkehrsunternehmen zu sammeln. Obwohl die Teilnehmerzahl im Vergleich zu früheren Jahren gesunken war, versammelten sich Menschen jeden Alters, darunter Kinder, Jugendliche, Familien und Rentner*innen.

Zum Weiterlesen: taz, Spiegel

3) Klimakrise verschärft Naturkatastrophe in Libyen: Tausende Tote

Die Klimakrise hat zu den verheerenden Regenfällen und Überschwemmungen im Mittelmeerraum beigetragen, so eine Untersuchung der World Weather Attribution. Besonders in Libyen wurden die extremen Niederschläge durch den Klimawandel 50-mal wahrscheinlicher. Über 11.000 Menschen sind in Libyen durch die Fluten gestorben, während 10.000 vermisst werden. Griechenland, Bulgarien und die Türkei wurden ebenfalls von Starkregen betroffen, der durch den Klimawandel zehnmal wahrscheinlicher wurde. Die Klimaforscherin Friederike Otto vom Londoner Imperial College betonte, dass der Mittelmeerraum ein Hotspot für Klimarisiken sei.

Die Auswirkungen von extremem Wetter hängen nicht nur von seiner Stärke, sondern auch von den örtlichen Gegebenheiten ab, wie bebaute Flächen und Umweltveränderungen. In Libyen trugen diese Faktoren dazu bei, dass die Überschwemmungen zur Katastrophe wurden, da viele Menschen den Wassermassen schutzlos ausgesetzt waren.

Die Attributionsforschung ermöglicht es, den Einfluss des Klimawandels auf spezifische Wetterereignisse zu quantifizieren. Sie basiert auf detaillierten Untersuchungen meteorologischer Details und Klimamodellen, die den Einfluss menschlicher Treibhausgase simulieren. Hintergrundinformationen zu Attributionsstudien bietet KLIMA° vor acht im Video „Von Zwillingswelten und Klimaklagen” bereit.

Zum Weiterlesen: taz, MDR

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