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1) Japans Klimaziel: CO2-neutral bis 2050

Japan will bis 2050 CO2-neutral werden, das kündigte der Premierminister Yoshihide Suga an. Das Ziel ist deutlich ambitionierter, als die bisher geplante Emissionsreduzierung um 80 Prozent bis 2050. Für die globale Klimapolitik ist dieser Beschluss ein wichtiger Schritt. Denn Japan ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt und gehört zu den fünf Ländern, mit dem weltweit höchsten CO2 Ausstoß. (Klimareporter)

Motiv Japans. Laut taz hat der neue Beschluss vor allem zwei Gründe:

  • Japan gehört mit China und den USA zu den stärksten CO2 Emittenten weltweit. Beide Länder könnten absehbar ihre Emissionen reduzieren. China plant, bis 2060 klimaneutral zu werden. Sollte Joe Biden die Wahl in den USA gewinnen, ist auch dort ein klimapolitischer Richtungswechsel wahrscheinlich. Ohne eigene Klimamaßnahmen liefe Japan Gefahr, verstärkt als Klimasünder dazustehen.
  • Der weltweite Ausstieg aus der Kohlekraft übt Druck auf Japans Wirtschaft aus. Für eine starke Positionierung im Kontext der erneuerbarer Energien auf dem Weltmarkt benötigt das Land mehr Nachfrage auf dem lokalen Markt.

Südkorea. Neben Japan kündigte auch Südkorea an, bis 2050 CO2-neutral zu sein. (ClimateHomeNews)

2) Methan entweicht aus der Arktis

Wissenschaftler*innen haben größere Mengen Methan an der Oberfläche des arktischen Ozeans festgestellt. Dieses Treibhausgas ist 25-mal schlimmer als CO2. Ursache für die erhöhte Methankonzentration ist das Schmelzen von gefrorenem Methan am Meeresgrund. (Guardian, NeueWestfälische)

Warum das wichtig ist. Laut dem schwedischen Wissenschaftler Örjan Gustafsson hat das bis jetzt frei gewordene Methan noch keinen großen Einfluss auf den Klimawandel. Die Gefahr sehen die Wissenschaftler*innen hingegen darin, dass sich möglicherweise das gefrorene Methan weiter destabilisiert. Bis jetzt ist der Erkenntnisstand aber noch sehr jung. Das Ausmaß der Beobachtung gelten erst durch Veröffentlichung in einem wissenschaftlichen Journal als gesichert. Die Destabilisierung des gefrorenen Methans könnte darauf hinweisen, dass einer der sogenannten Kipppunkte im Erdsystem überschritten ist.

Methaneis als Kippelement. Wissenschaftler*innen befürchten seit Längerem, dass steigende Temperaturen das Methaneis auftauen lassen. Dadurch kommt das Gas in die Atmosphäre und beschleunigt die globale Erhitzung. Dies wiederum begünstigt weiteres Schmelzen und Freisetzen des Methans. Ist der Prozess im Gange, sprechen Wissenschaftler*innen davon, dass ein Kipppunkt überschritten ist, denn das Schmelzen des Methaneises verstärkt sich selbst und ist kaum zu stoppen. Der US Geological Survey stuft das Schmelzen von Methaneis als eines der vier gravierendsten Szenarien für einen abrupten Klimawandel ein.

3) Seit August: Großbrände an der Westküste der USA

Auf 80 Prozent der Fläche im Westen der USA herrscht derzeit Dürre in unterschiedlichen Intensitäten. Das hat starke Brände zur Folge. Zunächst breiteten sie sich vor allem im Norden Kaliforniens aus, jetzt kam es zu einem neuen Großfeuer im Süden. Knapp 100.000 Menschen wurden evakuiert. Großbrände sind zu dieser Jahreszeit nicht ungewöhnlich, die Intensität der Feuer ist dieses Jahr jedoch besonders gravierend. Fünf der sechs größten Brände in der Geschichte Kaliforniens ereigneten sich im Jahr 2020. Durch die globale Erderhitzung nimmt die Trockenheit in der Vegetation deutlich zu. Das begünstigt wiederum eine rasche Ausbreitung der Flammen. (Tagesschau, Spiegel)

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