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1) FFF Studie: Eckpunkte für das 1,5-Grad-Ziel

Fridays for Future (FFF) hat eine Studie vorgelegt, wie Deutschland das 1,5-Grad-Ziel erreichen könnte. Im Pariser Abkommen verpflichtete sich die BRD, die globale Erhitzung auf deutlich unter zwei Grad eher 1,5 Grad zu begrenzen, verglichen mit vorindustriellen Werten. Einen Plan, wie so eine Begrenzung zu erreichen ist, hat bis jetzt aber keine Partei vorgelegt, argumentiert FFF. Deshalb beauftragten die Aktivist*innen das Wuppertal Institut, einen Plan auszuarbeiten. Die GLS-Bank unterstützte das Vorhaben finanziell. (taz, Klimareporter)

Maßnahmen. Die Studie listet eine Reihe an Maßnahmen auf. Diese basieren auf der Annahme, dass Deutschland noch maximal 4.200 Millionen Tonnen CO2 emittieren darf, um einen fairen Beitrag zum 1,5-Grad-Ziel zu leisten. Dieses sogenannte CO2-Buget stammt vom „Sachverständigenrat für Umweltfragen” der Bundesregierung. Laut FFF-Studie sind unter anderem folgende Maßnahmen nötig:

  • Ein CO2-Preis von 180 Euro pro Tonne statt wie bisher geplant 25 Euro ab 2021.
  • Ein Ausbau von Wind- und Solarstromanlagen von 25 bis 30 Gigawatt pro Jahr. Das ist dreimal so viel wie aktuell geplant.
  • Der Aufbau von sieben- bis neunmal mehr Kapazität zum Herstellen von grünem Wasserstoff als bisher geplant.
  • Eine Halbierung des Autoverkehrs bis 2035 und deutlich weniger Autos mit Verbrennungsmotor.
  • Viermal so viele energetische Sanierungen bei Häusern und das Verbot von neuen Gas- und Ölheizungen in den nächsten 5 Jahren.

Meinungen. Die Deutschen Energie-Agentur kritisierte, dass Analysen der Machbarkeit in der Studie fehlen. Das 1,5-Grad-Ziel erscheine so unmöglich. Außerdem wurde von vielen Seiten kritisiert, dass eine detaillierte Kostenabschätzung fehle. Taz-Redakteur Bernhard Pötter findet in seinem Kommentar, dass die FFF-Studie gut für den politischen Diskurs sei und trotz der Schwächen die „politische Klasse vor sich hertreibe”.

2) UN-Bericht: Anzahl der Naturkatastrophen beinahe verdoppelt

Die Zahl der Naturkatastrophen hat sich zwischen 2000 und 2019 im Vergleich zu 1980 bis 1999 weltweit nahezu verdoppelt. Dies ist das Ergebnis eines neuen UN-Berichts. Besonders zugenommen haben Katastrophen, die durch den Klimawandel wahrscheinlicher werden. Deshalb sieht das UN-Büro für Katastrophenvorsorge den Klimawandel als Haupttreiber dieser Entwicklung. (Scinexx, Zeit)

Verteilung der Katastrophen. Folgende fünf Länder haben in den letzten 20 Jahren die meisten Naturkatastrophen erlebt: (1) China, (2) USA, (3) Indien, (4) Philippinen, (5) Indonesien. Die Anzahl an betroffenen Menschen ist weltweit von 3,25 Milliarden auf 4,2 Milliarden gestiegen. Viele sind mehrfach betroffen. Nicht alle Arten an Naturkatastrophen sind häufiger geworden. Zwischen 1980 - 1999 und 2000 - 2019 haben besonders Folgende zugenommen:

  • Extreme Temperaturen sind mehr als dreimal so häufig aufgetreten.
  • Überschwemmungen sind mehr als doppelt so häufig aufgetreten.
  • Erdrutsche, Stürmen und Großflächenbrände sind knapp 1,5-fach so häufig aufgetreten.

Viele interessante und aussagekräftige Infografiken findet ihr direkt im englischsprachigen UN-Bericht. Ein Blick lohnt sich.

Illustration von Nilyam Regiez. Erlaube das anzeigen von Bildern um sie zu sehen.

3) Zahl der Gestorbenen im August überdurchschnittlich

Diesen Sommer sind im August 4.237 (sechs Prozent) mehr Menschen gestorben als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Das statistische Bundesamt sieht einen zeitlichen Zusammenhang mit dem Auftreten von extremer Hitze. Erkrankungen an Covid-19 können die erhöhe Todeszahl nicht erklären. Insgesamt starben im August 77.886 Menschen. Mediziner*innen forderten bereits im August einen Hitzeschutzplan für Deutschland nach französischem Vorbild. (Zeit, FR)

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