5. Oktober - 11. Oktober 2024
1) 6,37 Millionen Hektar Wald verloren – Entwaldung weiterhin alarmierend
Trotz der Verpflichtung von mehr als 140 Ländern auf der UN-Klimakonferenz 2021 in Glasgow, die Entwaldung bis 2030 zu stoppen, hat die Zerstörung globaler Wälder im Jahr 2023 stark zugenommen. Laut dem Bericht der Forest Declaration Assessment wurden 6,37 Millionen Hektar Wald vernichtet – eine Fläche, die der Größe Lettlands entspricht. Dieser Verlust liegt 45 Prozent über dem nötigen Wert, um das Ziel der „Null-Abholzung” zu erreichen. Besonders betroffen sind tropische Regionen, in denen 96 Prozent der Entwaldung 2023 stattfanden, insbesondere in Afrika, Asien, Lateinamerika und der Karibik. Hauptursachen sind Landwirtschaft, Straßenbau, Brände und kommerzielle Holzernte. Nur Ozeanien erreichte das Ziel der tropischen Waldgebiete für 2023.
2) Norwegen startet weltweit erstes CO2-Lager unter der Nordsee
In Norwegen entsteht mit dem „Northern Lights”-Projekt das weltweit erste kommerzielle Lager zur Speicherung von CO2 im Meeresboden. Ab 2025 soll verflüssigtes CO2 aus Industrieanlagen über 110 Kilometer vor der Küste unter die Nordsee gepumpt werden. Das Projekt ist Teil der norwegischen CCS-Initiative, die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung als Schlüssel zur Dekarbonisierung sieht. Mit Beteiligung von Unternehmen wie Equinor, Shell und TotalEnergies sollen in der ersten Phase jährlich 1,5 Millionen Tonnen CO2 gespeichert werden, mit der Möglichkeit einer Ausweitung. Im vergangenen Jahr verursachte allein der Verkehrssektor in Deutschland jede Woche 2,8 Millionen Tonnen CO2. Bei dem Projekt wird das CO2 in porösen Sandsteinschichten ehemaliger Öl- und Gasfelder eingelagert. Trotz des Potenzials bleibt die Technologie umstritten, insbesondere in Deutschland, wo sie aus Angst vor Leckagen und Umweltgefahren derzeit verboten ist. Allerdings gibt es neue politische Bemühungen, CCS auch in Deutschland zu ermöglichen.
3) Thyssen-Krupp prüft Baustopp für grünes Stahlprojekt
Das grüne Stahlprojekt von Thyssen-Krupp, das Wasserstoff anstelle von Kohle zur klimafreundlichen Stahlproduktion nutzen sollte, steht aufgrund finanzieller Schwierigkeiten auf dem Prüfstand. Obwohl Wirtschaftsminister Robert Habeck 2 Milliarden Euro an Fördergeldern zugesagt hat und das Projekt ursprünglich als „das größte Dekarbonisierungsprojekt in Deutschland” bezeichnet wurde, wird nun auch ein Baustopp als Option geprüft. Die wirtschaftliche Lage von Thyssen-Krupp hat sich stark verschlechtert, was die Zukunft des Vorhabens unsicher macht. Offiziell plant das Unternehmen weiterhin, die Direktreduktionsanlage bis 2027 schrittweise auf grünen Wasserstoff umzustellen.
Zum Weiterlesen: Tagesschau, taz
Als Quelle für diese Version von Klimahochdrei habe ich folgende Auswahl an Online-Medien verwendet: Zeit, Freitag, taz, Tagesschau, FAZ, und MDR.
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