30. Januar - 5. Februar 2021
1) Emissionshandel in China gestartet
China führt einen nationalen Emissionshandel ein. Dieser Schritt folgte rund zehn Jahre nach dem Versprechen und einiger Testphasen. Er ist Teil der Strategie, bis 2060 CO2-neutral zu werden. Wie wirksam der chinesische Emissionshandel sein wird, ist jedoch umstritten. Betroffen ist zunächst nur ein kleiner Teil der chinesischen Industrie, insbesondere staatliche Kohlekraftwerke. Die Einführung sei „vor allem symbolisch wichtig”, so Ma Jun, Direktor des Instituts für Öffentliche und Umweltangelegenheiten (IPE). (Tagesschau, taz)
Chinas Emissionshandel. Der chinesische Emissionshandel unterscheidet sich stark vom europäischen Modell. In Europa gibt es eine jährliche Obergrenze ausgegebener CO2-Zertifikate. Diese sinkt mit der Zeit, sodass die Preise für CO2-Emissionen steigen. In China wird das anders gehandhabt. Hier zählt die sogenannte CO2-Intensität. Sie ist definiert als die Menge CO2, die beispielsweise je produzierter Kilowattstunde Strom emittiert wird. Das chinesische System belangt somit nicht, wenn ein Kohlekraftwerk mehr Strom produziert und so mehr CO2 ausstößt. Es belohnt allerdings Kraftwerke, die effizienter arbeiten und weniger CO2 pro Kilowattstunde Strom emittieren.
2) US-Autobauer GM setzt ab 2035 auf abgasfreie Autos
Der amerikanische Autobauer General Motors (GM) will ab 2035 ausschließlich abgasfreie Autos produzieren. Bis spätestens 2040 möchte das Unternehmen außerdem CO2-neutral wirtschaften. Die Ankündigung ist ein großer Schritt für GM, aber auch für die gesamte Autoindustrie. General Motors gilt als größter Autohersteller der USA und die Autoindustrie als größter Industriezweig des Landes. Das Unternehmen verkaufte 2019 2,55 Millionen Fahrzeuge, wovon lediglich 20.000 einen elektronischen Antrieb hatten. Der Schritt, auf abgasfreie Autos zu setzten, ist eine Reaktion auf politischen Druck. Präsident Biden kündigte bei seiner Wahl eine neue Klimastrategie für das Land an. Außerdem kündigen einige europäische Staaten und auch der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat Kalifornien seit Längerem an, in den kommenden 10 bis 15 Jahren keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr zuzulassen. (taz, Spiegel)
3) Gericht zieht Frankreich für Klimaschäden zur Rechenschaft
Das Pariser Verwaltungsgericht verurteilte die französische Regierung. Sie habe versäumt, die nationalen Emissionen im Einklang mit den eigenen Zielen zu senken. Als Strafe wird die Regierung verpflichtet einen symbolischen Euro an vier klagende Organisationen zahlen. Geklagt hatten: Notre Affaire à Tous, die Stiftung Nicolas Hulot pour la Nature et l'Homme, Greenpeace und Oxfam. Sie bezeichneten das Urteil als „einen historischen Sieg für das Klima”. Im Frühling plant das Gericht darüber entscheiden, ob die Regierung zu weiteren Klimaschutzmaßnahmen verpflichtet wird. (Zeit, ClimateHomeNews)
Als Quelle für diese Version von Klimahochdrei habe ich folgende Auswahl an Online-Medien verwendet: taz, Tagesschau, Zeit, ClimateHomeNews, und Spiegel.
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