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1) Dominoeffekt im System der Erde

Kippelemente unserer Erde, wie das Eisschild Grönlands, die Westantarktis oder der Golfstrom könnten sich gegenseitig zum Kippen bringen. Wie die Spielsteine im Gesellschaftsspiel „Domino” würde jedes Kippelement das nächste anstoßen, sodass eine Kettenreaktion (Dominoeffekt) entsteht. Eine neue Studie untersuchte solche Kippkaskaden. Als Vorhersage dürfe das Ergebnis allerdings nicht verstanden werden. Klimawissenschaftlerin Ricarda Winkelmann sieht dennoch Handlungsbedarf: „Es steht zu viel auf dem Spiel, um darauf zu setzen, dass sich die Unsicherheiten zum Guten wenden”. (Tagesspiegel, Guardian)

Möglicher Dominoeffekt. Laut dem Studienautor Nico Wunderling könne beispielsweise ein Dominoeffekt entstehen, bei dem das Eisschild auf Grönland Ausgangspunkt ist:

  1. Wenn große Teile des grönländischen Eisschildes schmelzen, fließt das Schmelzwasser in den Ozean.
  2. Dies verändert den Salzgehalt und die Temperatur des Wassers und könnte die Atlantikzirkulation, der auch der Golfstrom angehört, verlangsamen.
  3. Die Wärme aus den Tropen wird normalerweise von der Atlantikzirkulation in die mittleren Breiten und Polarregionen transportiert. Die Verlangsamung könnte zur Erwärmung im südlichen Ozean führen und damit Teile des antarktischen Eisschildes destabilisieren.
  4. Der resultierende Anstieg des Meeresspiegels wiederum könnte zur Eisschmelze auf Grönland sowie der Antarktis beitragen.

2) Oxfamstudie zu den Kosten der Klimakrise

Unzureichender Klimaschutz könnte die sieben Industrieländer „G7” jährlich rund 4,8 Billionen Euro kosten. Oxfam warnte im Vorfeld des G7-Gipfels vor einem doppelt so hohen Verlust an Wirtschaftsleistung im Jahr 2050, als durch die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr:

  • Die Klimakrise könnte im Jahr 2050 zu einem durchschnittlichen Verlust von 8,5 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung in den G7-Staaten führen.
  • Die Corona-Pandemie führte im Jahr 2020 zu einem durchschnittlichen Verlust von 4,2 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung in den G7-Staaten.

Dabei bezieht sich die Organisation auf ein Szenario für das Jahr 2050, bei dem es „einige Gegenmaßnahmen” gäbe, die die Erwärmung auf 2,6 Grad begrenzen. Langfristig sei der Klimawandel die größte Gefahr für die Weltwirtschaft. (Spiegel, Klimareporter)

Weltwirtschaft. Die G7-Staaten sind von Oxfams Prognosen vergleichsweise wenig betroffen. Im Vergleich hierzu, ergeben sich für die gesamte Weltwirtschaft folgende Verluste für das Jahr 2050.

  • Ohne Klimaschutzmaßnahmen (mehr als 3 Grad Erhitzung): Verlust von 18 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung.
  • „Einige Gegenmaßnahmen” (2,6 Grad Erhitzung): Verlust von 14 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung.
  • Maßnahmen zur Begrenzung auf 2 Grad Erhitzung: Verlust von 11 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung.
  • Maßnahmen zur Begrenzung auf 1,5 Grad Erhitzung: Verlust von 4 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung.

3) Bundesweite Proteste zur Mobilitätswende

Bundesweit protestierten am Wochenende Menschen in über 70 Städten für eine Verkehrswende. In Berlin fanden unter anderem eine Fahrraddemonstration und Aktionen des zivilen Ungehorsams statt. Beide richteten sich gegen den Bau der neuen Bundesautobahn A100. In Wolfsburg blockierten Aktivist*innen das Steinkohlekraftwerk West und die Baustelle einer Gaspipeline, beides in der Nähe eines VW-Werks. Damit sollte der laufende Betrieb des Autoherstellers behindert werden. Bei den Aktionen in Berlin kam es laut Deutscher Journalistinnen- und Journalisten-Union (DJU) zu „massiven” Behinderungen von Pressevertreter*innen durch die Berliner Polizei. Sie wurden zeitweise in Gewahrsam genommen und erhielten Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs und Platzverweise. Ein Polizeisprecher bestätigte die Ermittlungen gegen rund zwölf Journalist*innen. (Spiegel, Klimareporter, taz)

Öffentliche Meinung zu Autobahnen. Zum Neubau von Autobahnen beauftragte die Umweltschutzorganisation Nabu eine repräsentative Umfrage beim Meinungsforschungsinstitut Kantar. Rund 41 Prozent der Befragten sprachen sich gegen neue Autobahnen aus. Drei Viertel sind der Meinung, es gäbe genug Straßen in Deutschland. Der Großteil der Teilnehmer*innen (93 Prozent) sprach sich dafür aus, den Fokus auf die Instandhaltung und nicht auf den Neubau von Straßen zu setzen. (taz)

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