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1) Deutschland erreicht Klimaziel 2030 – aber nur durch schwache Wirtschaft

Deutschland wird seine im Klimaschutzgesetz festgelegten Emissionsgrenzen bis 2030 voraussichtlich einhalten – allerdings nicht aufgrund wirksamer Klimapolitik, sondern wegen der schlechten Konjunktur der letzten Jahre. Das geht aus dem neuen Bericht des Expert*innenrats für Klimafragen hervor. Ohne den durch Pandemie und Wirtschaftsflaute entstandenen „Puffer” wären die Ziele kaum zu schaffen gewesen. Im Unterschied zu den nationalen Klimazielen droht Deutschland zudem bei den verbindlichen EU-Vorgaben ab 2024 mögliche Milliardenstrafen. Besonders problematisch bleiben Verkehr und Gebäude: Beide Sektoren überschreiten auch 2024 wieder ihre Emissionsgrenzen. Der Expert*innenrat fordert von der neuen schwarz-roten Bundesregierung unter Friedrich Merz ein klares Klimaschutzprogramm. Der Koalitionsvertrag setze dafür bislang keine nennenswerten Impulse.

Zum Weiterlesen: Spiegel, Zeit

2) Erderhitzung erhöht Risiko für Frühgeburten

Für Schwangere und Babys wird die zunehmende Hitze durch den Klimawandel immer gefährlicher – das zeigt eine neue Auswertung der Organisation Climate Central. In 222 von 247 untersuchten Ländern gab es von 2020 bis 2024 etwa doppelt so viele Hitzetage wie in einer Welt ohne Erderhitzung. In Deutschland waren es im Schnitt 22 gefährliche Tage pro Jahr – rund 50 Prozent mehr als erwartet. Als Hitzetage sind in der Auswertung solche Tage definiert, an denen die Höchsttemperatur 95 Prozent der historisch lokal gemessenen Temperaturen überstieg.

Hitze kann laut Weltgesundheitsorganisation neben Frühgeburten auch Bluthochdruck oder Schwangerschaftsdiabetes verursachen. Besonders im Globalen Süden sei das Risiko durch schwächere Gesundheitssysteme erhöht. Auch in Deutschland ist das Gesundheitssystem laut Ärzt*innen nicht ausreichend vorbereitet – etwa durch überhitzte Kreißsäle oder mangelnde Schulung des Personals. Eine Studie des Hamburger Universitätsklinikums warnt etwa, dass bis 2033 fast jedes sechste Kind in Deutschland eine Frühgeburt sein könnte – doppelt so viele wie bisher.

Zum Weiterlesen: taz, Spiegel

3) Umweltbewusstsein bleibt trotz Krisen stabil – mit leichten Einbußen

Laut einer neuen Studie des Umweltbundesamts bleibt Umwelt- und Klimaschutz für die Mehrheit der Menschen in Deutschland ein wichtiges Anliegen – auch wenn das Problembewusstsein leicht gesunken ist. 54 Prozent der Befragten bewerten den Umwelt- und Klimaschutz als „sehr wichtig”, weitere 34 Prozent als „eher wichtig”. Vor zwei Jahren lag der Anteil derer, die das Thema „sehr wichtig” fanden, noch bei 57 Prozent, 2020 sogar bei 65 Prozent.

Stärker gewachsen ist das Bewusstsein für Plastikmüll, Artensterben sowie den Schutz von Wäldern und Mooren. Regionale und altersbedingte Unterschiede bleiben: Menschen im Westen und ältere Befragte sehen Umwelt- und Klimaschutz häufiger als vorrangig an.

UBA-Präsident Dirk Messner fordert vor diesem Hintergrund mehr soziale Ausgleichsmaßnahmen wie ein Klimageld, um die Akzeptanz klimapolitischer Maßnahmen zu stärken. Nur 28 Prozent trauen der Bundesregierung zu, genug für Umwelt- und Klimaschutz zu tun. Kommunen schneiden in der Wahrnehmung etwas besser ab.

Zum Weiterlesen: taz, Tagesspiegel

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