11. März - 17. März 2023
1) Deutschland erreicht Klimaziel
Deutschlands Treibhausgasemissionen sanken laut Angaben des Umweltbundesamts (UBA) im vergangenen Jahr um 1,9 Prozent. Damit hat Deutschland die Zielwerte des Bundesklimaschutzgesetzes für das Jahr 2022 eingehalten. Für die Klimaziele bis zum Jahr 2030 reicht dies jedoch nicht, so UBA-Präsident Dirk Messner. Dafür wäre pro Jahr eine Reduzierung der Emissionen um sechs Prozent nötig.
Emissionen nach Sektoren. In Deutschland sind Klimaschutzziele pro Sektor definiert. Während Landwirtschafts- und Abfallsektor ihre Soll erfüllten, überschritten die Bereiche Gebäude und Verkehr ihre Emissionsgrenzen. Im Energiesektor kam es sogar zu einem höheren Treibhausgasausstoß als im Jahr 2021, dennoch konnten die Grenzwerte knapp eingehalten werden. Ursache für die Mehremissionen ist ein vermehrter Einsatz vorwiegend von Stein- und Braunkohle zur Stromerzeugung. Gleichzeitig stieg jedoch auch die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien um neun Prozent gegenüber dem Jahr 2021.
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2) EU-Beschluss für strengere Vorgaben bei Gebäuden
Eine Mehrheit des EU-Parlaments will Gebäude energieeffizienter und klimafreundlicher machen. Das Parlament diskutierte einen Vorschlag der EU-Kommission, die sogenannte Energieeffizienz-Richtlinie, und verschärfte diese. Existierende Wohngebäude sollen in Energieeffizienz-Klassen eingeteilt werden und neue Gebäude sollen ab 2028 emissionsfrei sein. Derzeit verursacht der Gebäudesektor etwa 36 Prozent der CO2-Emissionen Europas.
Kontroverse Debatte. In Deutschland hatte der Kommissions-Vorschlag zuletzt kontroverse Diskussionen hervorgerufen. Es war von „Zwangssanierungen”, Enteignungen oder Strafzahlungen die Rede. Diese waren allerdings nie geplant. Der neue verschärfte Vorschlag des Parlaments sorgt nun auch bei EU-Abgeordneten aus CDU/CSU und FDP für Unmut. Die „rot-grünen Zwangssanierungen” könnten zu einer Immobilienkrise führen, so Markus Pieper, parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Gruppe.
Zum Weiterlesen: taz, Tagesspiegel
3) Neuer Rekordsturm „Freddy” kostet zahlreiche Menschenleben
In Südostafrika wütet derzeit der Tropensturm „Freddy”. In Madagaskar, Malawi und Mosambik starben bereits über 300 Menschen infolge des Zyklons und mehr als 20.000 Menschen wurden obdachlos. Hilfsorganisationen warnen vor einer Hungersnot und einem starken Anstieg von Cholera-Infektionen.
Rekordsturm. Der Sturm „Freddy” gilt als am längsten andauernder Zyklon seit Aufzeichnungsbeginn. Bereits vor über mehr als einem Monat hatte er sich vor der Nordwestküste Australiens gebildet. Am 21. Februar traf er das erste Mal bei Madagaskar auf den afrikanischen Kontinent. Damals erzeugte er dreimal so viel Regen wie im monatlichen Durchschnitt. Zum zweiten Mal und diesmal mit deutlich mehr Kraft erreichte er Afrika am 11. März bei Mosambik sowie Malawi. Wie groß der Einfluss der Klimakrise auf „Freddy” ist, ist noch nicht untersucht. Mehrere Studien belegen jedoch, dass Tropenstürme durch die Klimakrise länger andauern und die Zahl an besonders starken Stürmen zunimmt.
Zum Weiterlesen: Tagesschau, Spiegel
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