2. September - 8. September 2023
1) Deutsche Klimapolitik ist „ungenügend”
Trotz Bemühungen der deutschen Ampelregierung, den Treibhausgasausstoß bis 2030 zu reduzieren, wird Deutschland seine Klimaziele nicht erreichen, so das Expert*innenteam des Climate Action Tracker (CAT). Selbst bei vollständiger Umsetzung der aktuellen Maßnahmen bleibt die Bilanz „ungenügend”. Deutschland trage auch nicht angemessen zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Weltklimaabkommens bei. CAT analysiert die Klimapolitik von 40 Ländern, darunter Deutschland, und keines dieser Länder erreicht die bestmögliche Bewertung.
Die Mängel. Unzureichend sind laut den Expert*innen folgende Punkte: die Reform des Klimaschutzgesetzes, eine unzureichende Verkehrspolitik, das Gebäudeenergiegesetz, der Bau von Flüssiggasterminals, sowie das Fehlen eines Klimagelds.
Das Positive. Als Erfolg bewerten die Expert*innen den Ausbau erneuerbarer Energien und den vorgezogenen Kohleausstieg in Nordrhein-Westfalen. Ebenfalls sei das 49-Euro-Ticket ein Pluspunkt.
Deutschland wird bei seinem eigenen Reduktionsziel als „nahezu ausreichend” bewertet, aber dieses Ziel ist nicht ambitioniert genug, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Die Zukunft hängt von der Umsetzung und möglichen Verschärfungen der Maßnahmen ab.
Zum Weiterlesen: Spiegel, Zeit
2) Erster afrikanischer Klimagipfel in Nairobi
In Nairobi fand der erste afrikanische Klimagipfel statt. Kenias Präsident William Ruto eröffnete die Veranstaltung und betonte die dringende Notwendigkeit, den Umwelt- und Artenschutz in Afrika zu fördern. Afrikanische Länder leiden erheblich unter den Folgen des Klimawandels, obwohl sie nur einen geringen Beitrag zu den Emissionen leisten. Die finanziellen Herausforderungen, um den Klimafolgen zu begegnen und ihnen vorzubeugen, sind enorm. Gleichzeitig sind die finanziellen Ressourcen der afrikanischen Regierungen begrenzt. Ruto strebt an, die afrikanischen Länder zu vereinen, um bei internationalen Klimakonferenzen gemeinsam für finanzielle Unterstützung zu kämpfen. Als Lösung schlug er beispielsweise vor, eine weltweite Steuer auf fossile Brennstoffe, Luftfahrt und Seetransport einzuführen, um die Anpassung an den Klimawandel und den Schutz der Natur zu finanzieren. In der Abschlusserklärung des Gipfels, der „Nairobi Declaration”, forderten die afrikanischen Regierungen schließlich einen Umbau der globalen Finanzarchitektur, Schuldenerlasse und eine weltweite Kohlenstoffsteuer, um den Zugang Afrikas zu Finanzmitteln zu erleichtern.
3) Schwere Überschwemmungen in Südosteuropa
Schwere Überschwemmungen infolge von starkem Regen und Unwettern haben Griechenland und die Türkei heimgesucht. Besonders betroffen ist die Region Thessalien in Griechenland, wo das Wasser in einigen Gebieten bis zu vier Meter hoch steht. Das Militär und Rettungskräfte sind im Einsatz, aber viele Orte sind unzugänglich. In der Türkei sind mindestens neun Menschen gestorben, darunter zwei in Istanbul, wo Rekordregenfälle innerhalb von sechs Stunden mehr Regen brachten als üblicherweise im ganzen September. In Bulgarien sind mindestens drei Menschen gestorben, und viele Gebiete waren von der Außenwelt abgeschnitten. Die Extrem-Niederschläge werden auf eine komplexe Wetterlage zurückgeführt, bei der Hoch- und Tiefdruckgebiete ungünstig zusammentreffen. Expert*innen sehen den Klimawandel als einen Faktor, der solche Extremwetterereignisse begünstigt. Infolge der Überschwemmungen kam es zu Stromausfällen, Verkehrsbehinderungen und Schäden an der Infrastruktur.
Zum Weiterlesen: Tagesspiegel, Tagesschau
Als Quelle für diese Version von Klimahochdrei habe ich folgende Auswahl an Online-Medien verwendet: taz, Tagesspiegel, Klimareporter, Süddeutsche, und Spiegel.
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