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1) China baut Kohlekraft massiv aus

China genehmigte im Jahr 2022 im Durchschnitt zwei Kohlekraftwerke pro Woche, das ergab ein Bericht des finnischen Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) und dem Global Energy Monitor (GEM). Die Gesamtleistung der neuen Anlagen ist mit 106 Gigawatt etwa viermal so hoch wie die Gesamtleistung der im Vorjahr 2021 geplanten Anlagen und sechsmal so hoch wie die neuen Kohlekraftkapazitäten in der gesamten restlichen Welt. Laut den chinesischen Behörden dienen die neuen Kohlekraftwerke in erster Linie zur Sicherung vor Ausfällen bei Engpässen und zur Netzstabilisierung. Die meisten der neu genehmigten Kraftwerke entstehen in Provinzen, die in den vergangen zwei Jahren infolge von Rekordhitzewellen unter Stromknappheit gelitten hatten.

Chinas Klimaziel. Chinas Strommix besteht bislang zu rund 60 Prozent aus Kohlestrom. Ab dem Jahr 2030 soll der CO2-Ausstoß des Landes sinken und ab 2060 will Chinas Regierung klimaneutral sein. Mit dem Ausbau der Kohlekraft investiert die Regierung gleichzeitig massiv in erneuerbare Energien.

Zum Weiterlesen: Zeit, Tagesspiegel

2) Lebensmittelengpässe in Großbritannien

In Großbritannien ist Gemüse und Obst knapp. Vier große Supermarktketten führten Obergrenzen für die Anzahl an Gurken, Tomaten, Kopfsalat und Paprika ein, die von den Kund*inen gekauft werden dürfen. Als Hauptursache gilt der Ernterückgang in Spanien und nordafrikanischen Ländern. „Das Wetter spielt völlig verrückt”, erklärte Andrés Góngora, Sprecher für die Gemüsebranche im spanischen Bauernverband COAG. Ein warmer Herbst und Winteranfang hatten zunächst für eine Überproduktion gesorgt. Der verspätete Temperatursturz im Januar schadete dann den Pflanzen, welche bereits gewachsen waren, als wäre es Frühjahr. Als Folge ging der Ertrag bei Tomaten um 29 Prozent und bei Gurken und Auberginen um 25 Prozent zurück. In Deutschland drohen bisher keine Versorgungsengpässe, dies liege an langfristigeren Lieferverträgen mit den Landwirt*innen.

Rolle des Klimawandels. In Spanien ist der diesjährige Ernterückgang kein Einzelfall. Statistiken des spanischen Landwirtschaftsministeriums zeigen, dass bereits im Jahr 2022 der Ertrag um 10 Prozent geringer war als im Vorjahr 2021. Damals war die Hauptursache der viel zu heiße und viel zu trockene Sommer. „Der Klimawandel sorgt bei den Bauern für Kopfzerbrechen”, sagt Andrés Góngora. Spanische Klimaforscher*innen warnen sogar davor, dass künftig in einigen Gebieten bisher angebauten Arten nicht mehr gedeihen könnten.

Zum Weiterlesen: taz, Tagesspiegel

3) Weitere Klimaklage gegen VW gescheitert

Eine weitere Klimaklage gegen den Autokonzern Volkswagen (VW) wurde vom Landgericht Braunschweig als „insgesamt unbegründet” abgelehnt. Der Biobauer Ulf Allhoff-Cramer hatte mit Unterstützung durch Greenpeace auf Unterlassung der Herstellung von Autos mit Verbrennungsmotor geklagt. Er sieht seinen Betrieb durch den Klimawandel bedroht und macht VW dafür verantwortlich. Dem Zusammenhang von VWs Tätigkeiten und der Klimaerwärmung widersprach das Gericht nicht explizit, es lehnte aber die geforderten Maßnahmen ab. Der Autokonzern dürfe selbst entscheiden, wie er seine Verantwortung im Rahmen der Klimakrise wahrnehme und Beeinträchtigungen beseitige oder verhindere. Volkswagen begrüßte das Urteil und erklärt, dass die Verantwortung zur Bekämpfung der Klimakrise nicht bei einzelnen Unternehmen läge, sondern insbesondere beim Gesetzgeber. Greenpeace kündigte an, in Berufung zu gehen.

Zum Weiterlesen: Spiegel, taz

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