27. Januar - 2. Februar 2024
1) Biden stoppt LNG-Ausbau: Klimawandel als Schlüsselargument
US-Präsident Joe Biden setzt den Ausbau der Exportinfrastruktur für Flüssiggas (LNG) vorläufig aus. Dabei verweist er auf den Klimawandel und die Notwendigkeit, die Klimakrise als existenzielle Bedrohung anzuerkennen. Diese Maßnahme betrifft Bauprojekte für neue LNG-Terminals an den US-Küsten. Die USA sind der weltweit größte Exporteur von LNG, mit sieben bestehenden Terminals und weiteren in Planung. Deutschland, ein bedeutender Kunde, könnte davon betroffen sein. Die Bundesregierung sieht Gas als Übergangsenergiequelle auf dem Weg zur Klimaneutralität. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt die Ankündigung als erstmalige Prüfung von LNG-Exportterminals auf Klima-, Umwelt- und Menschenrechtsauswirkungen. Kritiker*innen argumentieren für LNG mit Arbeitsplatzsicherheit und der Versorgungssicherheit Europas. Bidens Schritt wird als klares Signal gegen fossiles Gas gewertet. Organisationen wie Germanwatch fordern auch Deutschland und die EU auf, ihre Abhängigkeit von Gas zu reduzieren.
2) Klimaaktivismus: Letzte Generation will keine Straßen mehr blockieren
Die Klimaprotestgruppe „Letzte Generation” ändert ihre Strategie und verzichtet auf Straßenblockaden durch Klebeaktionen. Der Mangel an neuen Mitgliedern und die Belastung der bestehenden Aktivist*innen spielen dabei eine Rolle. Lars Werner, Teil des Strategieteams, erklärt, dass die Anstrengungen in Verbindung mit den Aktionen, rechtliche Konsequenzen und Straßenfeindseligkeiten die Entscheidung beeinflusst haben. Trotzdem betont die Gruppe ihre Entschlossenheit, weiterhin Druck auf Verantwortliche auszuüben. Sie plant ab März neue Aktionen an „passenden Orten”, um den Alltag zu unterbrechen. Geplant sind Versammlungen im ganzen Land.
Zum Weiterlesen: Zeit, Spiegel
3) Grundwasserspiegel sinken weltweit an vielen Orten immer schneller
Weltweit schwinden viele Grundwasservorkommen rapide, insbesondere in trockenen, landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten. Eine neue Studie untersuchte 170.000 Messreihen aus über 40 Ländern über einen Zeitraum von jeweils mindestens acht Jahren im 21. Jahrhundert. In jedem achten der fast 1700 analysierten Grundwassersysteme sinkt der Pegel um mehr als einen halben Meter pro Jahr. Besonders besorgniserregend ist der Rückgang in Nordost-Iran, hier beträgt der durchschnittliche Rückgang 2,62 Meter pro Jahr. In Europa ist besonders Südostspanien betroffen, dort fiel der Wasserspiegel um 1,60 Meter pro Jahr. Intensive landwirtschaftliche Aktivitäten tragen maßgeblich zum schnellen Absinken des Grundwasserspiegels bei. Einige Regionen, darunter Saudi-Arabien, Bangkok und Genf, zeigen jedoch eine Trendumkehr oder einen abgeschwächten Rückgang, teilweise aufgrund politischer Maßnahmen zur Regulierung der Wasserentnahme.
Als Quelle für diese Version von Klimahochdrei habe ich folgende Auswahl an Online-Medien verwendet: taz, Zeit, MDR, und Spiegel.
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