16. Januar - 22. Januar 2021
1) Joe Biden stoppt Keystone XL und tritt Pariser Abkommen bei
US-Präsident Joe Biden veranlasste kurz nach seiner Amtsübernahme die Rückkehr der USA in das Pariser Klimaabkommen. Außerdem stoppte er den Bau der Erdölpipeline Keystone XL. (Klimareporter, taz)
Pariser Abkommen. Der Wiedereintritt ins Pariser Klimaabkommen ist nur eine Formalie und dauert etwa 30 Tage. Komplizierter wird das Erstellen eines CO2-Minderungsplans für das Jahr 2030 inklusive der Bestätigung durch den Senat und das Repräsentantenhaus. Präsident Biden plant den Stromsektor bis 2035 komplett CO2-frei zu gestalten.
Keystone XL. Der ehemalige Präsident Obama lehnte den Bau der Ölpipeline ab, Donald Trump erlaubte ihn und Präsident Biden stoppte das Vorhaben nun wieder. Die knapp 2.000 Kilometer lange Pipeline sollte Erdöl aus Kanada bis zum Golf von Mexiko transportieren. Der Bau schüfe einen Zugang zu einer der größten Ölreserven weltweit. Dadurch würden große Mengen an zusätzlichen Treibhausgasen entstehen, denn Kanada gewinnt das Öl aus Teersanden. Diese sind besonders CO2-intensiv. (Klimareporter)
2) USA Sanktionen gegen Gas-Pipeline Nordstream 2
Die USA verhängen Sanktionen gegen die russisch-deutsche Gas-Pipeline Nordstream 2 und auch das EU-Parlament plant die Forderung nach einem Baustopp. Der Weiterbau wurde erst vor Kurzem vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie genemigt. (Tagesspiegel)
Nordstream 2. Die Gas-Pipeline soll von Russland durch die Ostsee direkt nach Deutschland führen. Hauptinvestor ist der russische Energiekonzern Gazprom. Er gibt an, der Bau sei zu 94 Prozent abgeschlossen. Befürworter*innen argumentieren, die Pipeline sei für den Übergang zur erneuerbaren Energieversorgung wichtig. Klimaschützer*innen widersprechen, die Transportkapazitäten für Erdgas reiche aus. Sie warnen, der Pipeline-Bau verzögere den Ausbau von erneuerbaren Energien. Eine ausführliche Abwägung der Argumente könnt ihr bei der taz lesen.
US-Sanktionen. Die USA hatten bereits mehrfach mit Sanktionen gedroht und so vorherige Baustopps mit verursacht. Sie befürchten eine zu hohe Abhängigkeit Europas von Russland und einen Rückgang des Absatzes ihres Fracking-Gases auf dem europäischen Markt. Als Reaktion auf den Weiterbau verhängte die USA erste Strafmaßnahmen gegen ein am Bau beteiligtes russisches Verlegeschiff. (Tagesschau, Tagesspiegel)
EU-Parlament. Nach der Verhaftung des Kremlkritikers Alexej Nawalny fordern die Fraktionen der Konservativen, Sozialdemokraten, Liberalen und Grünen einen Baustopp von Nordstream 2. Sie wollen damit mehr Druck auf die russische Regierung ausüben. Zur Durchsetzung einer solchen Sanktion müssten jedoch die 27 EU-Mitgliedstaaten einstimmig zustimmen. (Spiegel)
3) Unternehmen fürchten Pandemien mehr als die Klimakrise
Unternehmer*innen bewerteten mögliche Risiken für ihre Firmen neu. Im weltweiten Vergleich stufen sie Auswirkungen von Pandemien höher ein als die Auswirkungen der Klimakrise. Das ergibt das Risikobarometer des Versicherungskonzerns Allianz. Somit rutscht der Klimawandel hier von Platz sieben auf Platz neun. Im Ranking für Deutschland hingegen stieg das Risiko um zwei Plätze und belegt nun ebenfalls den neunten Platz. Die Gefahr für den Ausbruch einer Pandemie landete auf dem dritten Platz. Noch vor einem Jahr belegte sie Platz 16. Michael Bruch, globaler Leiter für Nachhaltigkeitsthemen beim zur Allianz gehörenden Industrieversicherer AGCS glaubt, dass nach der Eindämmung der Pandemie der Klimawandel 2021 wieder als Priorität auf der Agenda des Managements stehen werde. (Spiegel, Zeit)
Als Quelle für diese Version von Klimahochdrei habe ich folgende Auswahl an Online-Medien verwendet: taz, Tagesspiegel, Klimareporter, Tagesschau, Zeit, und Spiegel.
Dieses Werk von Klimahochdrei ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.