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1) Atmosfair produziert erstes klimafreundliches Kerosin im Emsland

Die Organisation Atmosfair hat im Emsland erstmals klimafreundliches Kerosin in nennenswerter Menge hergestellt und spricht von einem "ersten Meilenstein" in der industriellen Produktion von CO2-neutralem Flugzeugtreibstoff. Trotz des Erfolgs gilt die Technologie als noch nicht ausgereift. Atmosfair hofft, dass große Fluggesellschaften ihre Nachfrage nach synthetischem Treibstoff erhöhen und die produzierten Mengen abnehmen. Ab 2025 schreibt die EU die Beimischung von Biosprit oder E-Kerosin für Flugzeuge vor. Derzeit haben sich zwei deutsche Reiseveranstalter zur Verwendung von E-Kerosin verpflichtet.

Die Herstellung von strombasiertem Kerosin ist energieintensiv und teuer, sodass damit in den nächsten Jahrzehnten voraussichtlich nur ein Bruchteil des heutigen Flugverkehrs abgedeckt werden kann. Der Umweltverband Transport & Environment (T&E) hält Deutschland für einen guten Standort für strombasiertes Kerosin, allerdings mangelt es noch an Investitionen. Die Bundesregierung hat die Förderung nachhaltiger Flugkraftstoffe Anfang 2024 eingestellt, plant aber eine neue Forschungsanlage in Sachsen-Anhalt. Weniger fliegen bleibt die wichtigste Klimaschutzmaßnahme.

Zum Weiterlesen: Tagesschau, NDR

2) EU-Emissionshandel reduziert Schwefeldioxid und Feinstaub

Der EU-Emissionshandel hat seit seiner Einführung im Jahr 2005 nicht nur den CO2-Ausstoß reduziert, sondern auch die Belastung durch Schadstoffe wie Schwefeldioxid, Feinstaub und Stickoxide deutlich verringert, berichten Forscher*innen der Universität Hamburg. Die Studie zeigt, dass Industriebetriebe und Kraftwerke durch den Emissionshandel ihre Emissionen zwischen 2005 und 2022 um 38 Prozent gesenkt haben. Dadurch konnten rund 15,2 Millionen Tonnen Schwefeldioxid, 0,9 Millionen Tonnen Feinstaub und 4,8 Millionen Tonnen Stickoxide eingespart werden. Dies entspricht einer Reduktion von 39 Prozent bei Schwefeldioxid, 28 Prozent bei Feinstaub und 14 Prozent bei Stickoxiden. Die gesundheitlichen Vorteile dieser Reduktionen könnten zu Einsparungen im Gesundheitssystem von mehreren hundert Milliarden Euro führen. Die Forscher*innen betonen, dass Klimaschutzmaßnahmen auch erhebliche Zusatznutzen wie eine verbesserte Luftqualität und geringere Gesundheitsschäden mit sich bringen, was die öffentliche Unterstützung für solche Maßnahmen stärken könnte.

Zum Weiterlesen: Spiegel, taz

3) Umweltministerin stoppt Klimaprojekte in China wegen Betrugsverdacht

Umweltministerin Steffi Lemke hat nach der Aufdeckung eines Betrugsverdachts durch das ZDF den sofortigen Stopp von Klimaschutzprojekten deutscher Mineralölkonzerne in China angekündigt. Es bestehe der Verdacht auf "schwere Umweltkriminalität". Deutsche Mineralölkonzerne sollen mit nicht existierenden Projekten Klimaziele erreicht haben. Die Projekte, die seit 2020 in China, vor allem in der schwer zugänglichen Provinz Xinjiang, entstanden sind, sollten den CO2-Ausstoß bei der Ölförderung reduzieren. Viele dieser Projekte existieren jedoch nur auf dem Papier. Von den 69 Projekten in China stehen 40 unter Betrugsverdacht. Das Umweltbundesamt prüft derzeit alle Projekte und hat Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Berlin erstattet. Weitere Projekte in Ländern wie Nicaragua, Usbekistan und Aserbaidschan werden ebenfalls überprüft. Kritik kommt von der Union, die Lemke ein "Kontrollversagen" vorwirft. Lemke weist die Verantwortung auf die Vorgängerregierung zurück und betont, dass erste Hinweise auf Betrug erst Ende 2022 aufgetaucht seien.

Zum Weiterlesen: Deutschlandfunk, Spiegel

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